Wärme

Von der richtigen Temperatur bis zum regelmäßigen Lüften: Wer beim Heizen ein paar Dinge beachtet, kann jede Menge Energie sparen. Schauen Sie bei unseren Heiz-Tipps für private Haushalte vorbei – das meiste lässt sich auch auf Unternehmen übertragen.

Wichtigste Voraussetzung für eine effiziente Heizungsanlage ist die regelmäßige Wartung. Fachleute kontrollieren, ob alles richtig eingestellt ist, steuern gegebenenfalls nach und übernehmen auch die Reinigung. Denn schon eine Rußschicht von nur einem Millimeter kann den Energieverbrauch der Öl- oder Gasheizung um fünf Prozent steigern. Also: am besten gleich einen Wartungstermin vereinbaren!

Ältere Heizungsanlagen arbeiten deutlich ineffizienter als neue Systeme. Nicht immer kommt jedoch ein (sofortiger) Austausch infrage. Dann ist das Nachrüsten bestimmter Komponenten eine gute Alternative. Smarte Thermostate stellen die Heizung zum Beispiel nach Feierabend automatisch runter, erkennen geöffnete Fenster und lassen sich oft sogar per App von unterwegs steuern. So gehört „Oh nein, ich habe die Heizung nicht abgedreht“ am Freitagabend der Vergangenheit an. Auch eine Abgasklappe hilft dabei, den Verbrauch zu reduzieren. Sie verschließt den freien Querschnitt im Schornstein, wenn die Heizung ausgeschaltet ist. Erwärmte Raumluft entweicht nicht nach draußen, sondern bleibt im Gebäude. Sowohl smarte Thermostate als auch eine nachträglich eingebaute Abgasklappe sind günstig und können schnell und unkompliziert installiert werden.
Im Bereich der Hallenheizung kann es sinnvoll sein, dass Warmluftgebläse mit Magnetventilen oder Rücklauftemperaturbegrenzer ausgestattet werden, damit die Register nicht permanent durchströmt werden, obwohl keine Wärme benötigt wird. Das spart Energie und lässt hocheffiziente Heizkreispumpen automatisch runterregeln.

Einige Räume werden nicht richtig warm, andere sind überheizt? Vielleicht ist Ihre Anlage falsch eingestellt. Mit einem hydraulischen Abgleich finden Sie es heraus.
Den Abgleich führen Heizungsinstallateur:innen in wenigen Stunden durch. Dazu gehören das Berechnen der Heizleistung je Raum, das Justieren der Heizkörper und bei Bedarf auch entsprechende Anpassungen am System. Ein wesentlicher Faktor ist hier die Vorlauftemperatur, also die Temperatur des Heizwassers dort, wo es am Wärmeerzeuger austritt. Der hydraulische Abgleich erzeugt eine konstante Rücklauftemperatur zum Heizkessel. Dadurch hat die Heizung immer definierte Bedingungen und kann im optimalen Wirkungsgrad die Heizwärmeversorgung gewährleisten. Einsparpotenziale von bis zu 15 Prozent sind hier keine Seltenheit.

Neben der wassergeführten Heizung kommen in Gewerbe- und Industriebetrieben oft Dampfheizungen zum Einsatz – leider mit hohen Bereitstellungs- und Erzeugungsverlusten. Hier kann ggf. die Heizwärmeversorgung auf Niedertemperatursysteme umgestellt werden. Ob Deckenstahlplatten, Warmluftgebläse oder statische Heizkörper die beste Alternative sind, muss im Einzelfall geprüft werden. Entscheidend ist, dass die Versorgung über niedrige Temperaturen erfolgt und man damit offen ist, die Versorgung über Abwärme/Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe oder Heizungsanlage zu gewährleisten.

Wie erfolgt bei Ihnen die Warmwassererzeugung für die Sozialbereiche? Findet sie über die zentrale Kesselanlage statt und ist eine Zirkulationsleitung vorhanden? Eine dezentrale Warmwassererzeugung mit Durchlauferhitzern oder über eine Wärmerückgewinnung aus Kälte- oder Druckluftanlage bietet Ihnen eine effiziente Versorgung. Denn bei genauer Betrachtung zentraler Warmwassererzeugung stellt man fest, dass nur 60 Prozent an Nutzwärme an den Zapfstellen ankommt. Der Rest sind Leitungs-, Speicher- und Erzeugungsverluste.
Ein weiterer Vorteil dezentraler Systeme im Durchlaufprinzip (Durchlauferhitzer, Frischwasserstation) ist die Möglichkeit, die Warmwassertemperatur auf bis zu 45 °C abzusenken, was einem Einsparpotenzial von ca. 35 Prozent entspricht. Hier ist der Legionellenschutz zu beachten – ggf. durch regelmäßige thermische Desinfektion.
Detaillierte Infos zur richtigen Einstellung Ihrer Heizungsanlage finden Sie zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale.

Ein Wärmetauscher gewinnt die Wärme aus der Abluft zurück und fügt sie der Frischluft zu. So bleiben bis zu 98 Prozent der Wärmeenergie erhalten.

Kälte

Auch bei den Klima- und Kälteanlagen ist eine regelmäßige Begutachtung der Anlage elementar. Denn Verunreinigungen am Kondensator, zu geringe Kältemittelfüllmengen, falsch eingestellte Verdampfungstemperaturen und Expansionsventile führen zu erhöhtem Energieaufwand.
Ebenso kann ein falscher Aufstellungsort den Energieeinsatz erhöhen.
Das größte Sparpotenzial bietet eine bedarfsgerechte Fahrweise der Anlagen. Die Absenkung der Verflüssigungs- und das Anheben der Verdampfungstemperatur birgt Einsparpotenziale von bis zu 35 Prozent.

Je intensiver eine Lüftungsanlage arbeitet, desto mehr Energie verbraucht sie. Darum sind Modelle sinnvoll, die mit CO2-Senoren und Luftfeuchtemessern ausgestattet sind. Diese überprüfen kontinuierlich die Luftqualität, so dass die Lüftung nur dann läuft, wenn sie wirklich gebraucht wird.
Für eine bedarfsgerechte Regelung der Lüftung ist der Einsatz von Frequenzumformern vorteilhaft. Diese liefern neben der Stromaufnahme viele weitere Parameter zur Optimierung der Lüftung.
Prüfen Sie Ihre Antriebe in Hinblick auf die Energieeffizienzklasse: IE4/5 Motoren weisen auch im Teillastbereich einen hohen Wirkungsgrad auf.
Einen guten Überblick über unterschiedliche Arten von Lüftungsanlagen bietet co2online.de. Der Fokus liegt hier auf Wohngebäuden – vieles lässt sich aber auf Unternehmen übertragen.

Verschmutzte Klimaanlagen verbrauchen unnötig viel Energie. Denn wenn die Wärmeübertragung gehemmt wird, wird es für die Anlage schwieriger, ihren Job zu machen. Lassen Sie Ihre Klimaanlage darum einmal jährlich warten und reinigen.

In Lüftungs- und Kühlanlagen sind oft viele Komponenten verbaut, die kaum genutzt werden, aber Energie verbrauchen. Prüfen Sie Ihre Systeme auf für Sie überflüssige Funktionen und schalten Sie diese ab oder lassen Sie sie ausbauen.

Je schneller Räume heruntergekühlt werden, desto höher ist der Energieverbrauch. Prüfen Sie darum die voreingestellte Strömungsgeschwindigkeit und drosseln Sie sie, wenn möglich. 

Besonders Betriebe im herstellenden Gewerbe können die Kompressionskältemaschine (also die normale Klimaanlage) oft durch eine Absorptionskälteanlage ersetzen. Anfallende Prozesswärme oder Abwärme aus Druckluftanlagen kann als Antriebsenergie in einem Absorber zur Kälteerzeugung genutzt werden, so dass damit Räume klimatisiert werden können. 
Die Kosten für eine Absorptionskälteanlage sind recht hoch – können sich jedoch dank des deutlich geringeren Stromverbrauchs gegenüber einer Klimaanlage schnell amortisieren.

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