Digitales Display

iMSys: Intelligentes Messsystem für dynamische Stromtarife

Die Sache mit den intelligenten Stromzählern

Vielleicht habt ihr schon davon gehört: Immer mehr Stromversorger bieten sogenannte dynamische Stromtarife an. Dabei hat der Strom keinen immer gleichen Arbeitspreis, sondern ist, je nach aktuellem Angebot und Verbrauch, mal günstiger und mal teurer. Auch bei uns könnt ihr einen solchen Tarif abschließen – allerdings nur mit einem intelligenten Messsystem (iMSys). Aber: Was genau ist das? Und wie findet ihr heraus, ob ihr eins habt?

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Was ist ein intelligentes Messsystem?

Ein iMSys, oft auch Smart Meter genannt, ist ein digitaler Stromzähler, der Daten nicht nur erfasst und speichert, sondern auch an den Netzbetreiber senden kann.

Ab einem jährlichen Stromverbrauch von 6.000 Kilowattstunden (kWh) müssen alle alten Stromzähler gegen ein iMSys ausgetauscht werden. So sieht es das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) vor. Hierfür verantwortlich sind nicht wir als Energieversorger, sondern die zuständigen Messstellenbetreiber. Oft ist das einfach euer örtlicher Stromnetzbetreiber.

Wenn ihr weniger als 6.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, muss der Messstellenbetreiber bei euch nicht zwingend ein iMSys einbauen, sondern nur eine moderne Messeinrichtung (mME). Das zählt den Strom ebenfalls mit digitaler Messtechnik, sendet aber keine Daten.

Analoger Stromzähler oder intelligentes Messsystem: Was habe ich?

  • Für einen dynamischen Stromtarif braucht ihr ein intelligentes Messystem (iMSys).
  • Oft wird dieses auch als Smart Meter bezeichnet.
  • Wenn eure verbrauchte Energiemenge weniger als 6.000 kWh pro Jahr beträgt, ist es wahrscheinlich, dass ihr (noch) kein iMSys habt. Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt etwa 2.500 kWh.

Unser Tipp: Fragt am besten euren Messstellenbetreiber, ob ihr mit einem iMSys ausgerüstet wurden – und falls nicht, ob und wann dies geplant ist. Den Messstellenbetreiber findet ihr meistens auf eurem Stromzähler. Als Mieter:in solltet ihr am besten zuerst mit eurer Hausverwaltung oder eurem Vermieter bzw. eurer Vermieterin sprechen.

Der Unterschied zwischen iMSys und mME

Ihr könnt auch selbst nachschauen, ob euer Stromzähler ein iMSys ist. Hierfür haben wir euch die Unterschiede zwischen intelligentem Messsystem und moderner Messeinrichtung schematisch dargestellt.

 Moderne Messeinrichtung (mME)Smart-Meter-Gateway (SMG)Intelligentes Messsystem (iMSys) = mME + SMG
GerätetypDigitaler Zähler ohne Kommunikationseinheit SMGKommunikationseinheitDigitaler Zähler mit Kommunikationseinheit SMG
Funktionen
  • Digitale Anzeige des aktuellen Zählerstands auf dem Display
  • Lokale Speicherung von Werten der letzten zwei Jahre: tages-, wochen-, monats- und jahresgenau
  • Schnittstelle zwischen mME und Stromnetz
  • Anzeige des aktuellen Zählerstands auf dem Display des Zählers und zusätzlich in einem Online-Portal
  • Online-Speicherung von Werten: viertelstundengenau
  • Automatische Datenübertragung zum Beispiel an Messstellenbetreiber und Energieversorger
Nutzung dynamischer Tarif möglichneinkein eigenständiger Zähler, nur als Ergänzung eines mME nutzbarja

 

Schematische Darstellung der Unterschiede zwischen iMSys und mME

Schematische Darstellung der Unterschiede zwischen iMSys und mME. Grafik: © Green Planet Energy

Die Vorteile des intelligenten Messsystems

Das jährliche Ablesen des Stromzählers und die Übermittlung des Zählerstands war bisher eine umständliche Aufgabe für Stromkund:innen. Teilweise noch mit Postkarte, teilweise schon per Handy-Foto: Aber in beiden Fällen lag die Bringschuld der Stromablesung bei den Verbrauchseinrichtungen, also vorwiegend den privaten Haushalten.

Mit dem intelligenten Messsystem hat die Energiebranche eine neue Kommunikationseinheit der Verbrauchswerte und Transparenz geschaffen.

Handlungsoptionen bei weniger als 6.000 kWh im Jahr

Ihr verbraucht im Jahr weniger als 6.000 kWh? Das ist für die Klimawende auf jeden Fall eine gute Nachricht. In diesem Fall steht euch gesetzlich noch keine intelligente Messeinrichtung zu. Das gilt erst ab 2025 – dann soll euer Messstellenbetreiber euch auf Wunsch innerhalb von vier Monaten ein Smart Meter bereitstellen. Einige Messstellenbetreiber geben diese aber aus Kulanz dennoch bereits heute aus.

Übrigens: Für alle, die auch ohne intelligentes Messsystem an den Entwicklungen des Strommarktes teilhaben wollen, bieten wir den monatsvariablen Stromtarif an.

Zum variablen Stromtarif

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu intelligenten Messsystemen

Was ist, wenn ich einen dynamischen Tarif nutzen will, für meinen Anschluss aber kein iMSys geplant ist?

Auch hier empfehlen wir euch, sich zunächst an euren grundzuständigen Messstellenbetreiber zu wenden. Einige installieren ein iMSys auch auf Wunsch. Wenn das bei euch nicht der Fall ist, könnt ihr an einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber herantreten. Achtet dann unbedingt auf ein gültiges BSI Zertifikat für seine Aufgabe als Administrator des Smart-Meter-Gateways (SMGW). Auch die konkreten Leistungen, Preise und Laufzeiten solltet ihr im Vorfeld checken.

Was kosten der Zähleraustausch und -betrieb?

In der Regel entstehen euch für die Umrüstung auf ein intelligentes Messsystem keine Kosten. Es gibt aber auch Ausnahmefälle – zum Beispiel, wenn der Zählerschrank vergrößert werden muss.

Für den Betrieb der neuen Zähler zahlt ihr eine jährliche Pauschale, deren Höhe gesetzlich auf maximal 20 Euro für Privathaushalte begrenzt ist. Wenn ihr eine steuerbare Verbrauchseinheit (also zum Beispiel eine Wärmepumpe oder eine Wallbox) nutzt, liegt die Grenze bei maximal 50 Euro. Eine detaillierte Übersicht findet ihr bei der Bundesnetzagentur.

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