Eine Frau mit sehr kurzen weiß-grauen Haaren steht vor einem Haus mit PV-Anlage auf dem Dach. Sie trägt einen hellgrauen Pullover und lächelt mit verschränkten Armen in die Kamera.

Wärmepumpe und PV kombinieren? Das solltet ihr beachten.

Das Heizen per Wärmepumpe ist klimafreundlich und kostensparend. Denn Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, wandeln also viel der zur Verfügung stehenden Energie in Wärme um. Und: Ein Großteil dieser Energie kommt kostenlos, zum Beispiel aus der Luft oder dem Erdreich. Wer die Wärmepumpe mit PV verbindet, kann zusätzlich Stromkosten sparen. Wir verraten euch, worauf es dabei ankommt.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

  • Kombination aus Wärmepumpe und PV spart Stromkosten und macht unabhängiger.
  • Photovoltaik mit Stromspeicher deckt im Sommer häufig den Wärmepumpenbedarf für den Winter.
  • Speicher & Home Energy Managment Lösungen erhöhen die Effizienz.
  • Nachrüstung ist in beide Richtungen möglich.
Inhalt

Wie funktioniert die Kombination aus Wärmepumpe und PV?

Mit einer Wärmepumpe nutzt ihr Umweltwärme aus der Luft, Erde oder Wasser, um euer Zuhause zu heizen. Damit das funktioniert, braucht die Wärmepumpe Strom. Hier kommt die PV-Anlage ins Spiel: Nutzt ihr den Strom, den sie erzeugt, für den Betrieb der Wärmepumpe, braucht ihr weniger Energie aus dem Netz und spart so Geld. Besonders gut funktioniert das mit einer so genannten Kaskadenschaltung und einer intelligenten Steuerung, die dafür sorgt, dass Wärmepumpe und PV-Anlage möglichst gleichzeitig arbeiten. Ein Stromspeicher kann zusätzlich erzeugten Strom speichern und später nutzbar machen – zum Beispiel nachts, wenn keine Sonne scheint.

Grafik zeigt ein Haus mit schmalen Linien gezeichnet, in das das Zusammenspiel zwischen Wärmepumpe und PV-Anlage darstellt.

Wie effizient ist die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage im Sommer, Winter, Frühling und Herbst?

In Sachen Wärmepumpe und Photovoltaik gibt es gewissermaßen drei Jahreszeiten: Sommer, Winter und Frühlingherbst oder Herbstfrühling.

Sommer

Besonders viel Sonnenenergie erzeugt eure PV-Anlage im Sommer. Die Heizung läuft dann in der Regel zwar nicht, eure Wärmepumpe arbeitet aber weiter, damit ihr warmes Wasser habt. Oft reicht die selbst erzeugte Solarenergie jetzt aus, um die Wärmepumpe zu betreiben.  

Frühling und Herbst

Auch während der Frühjahr- und Herbstmonate könnt ihr in der Regel einen guten Teil des PV-Stroms für die Wärmepumpe nutzen und so Geld sparen. Das Stichwort: Eigennutzung statt Einspeisung.

Winter

Im Winter ist es etwas anders: Die Sonne scheint kaum, ihr müsst viel heizen, die Wärmepumpe braucht mehr Strom. Damit die Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage dennoch effizient arbeitet, ist ein Stromspeicher mit intelligentem Lastmanagement sinnvoll.

Ein Mann in dunkelgrünem Pullover trägt ein blondes Kind auf dem Arm und steht mit dem Rücken zur Kamera. Vor ihnen steht ein Holzhaus mit einer PV-Anlage auf dem Dach, das sie sich anschauen.

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Ist eine Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik finanziell sinnvoll?

Zugegeben: Auf den ersten Blick sind die Anschaffungs- und Installationskosten für die Heizlösung „Wärmepumpe und PV“ kein Pappenstiel. Aber: Mit dieser Kombination könnt ihr über die Jahre einiges sparen – und seid unabhängiger von schwankenden Strompreisen.  

Ein Beispiel: Nehmen wir an, eure Wärmepumpe kostet inklusive Einbau 28.000 Euro, ihr setzt von Anfang an auch auf eigenen Solarstrom und lasst eine PV-Anlage mit Speicher installieren – für noch einmal etwa 15.000 Euro. Trotzdem zahlt ihr insgesamt nur 29.000 Euro. Denn ihr habt frühzeitig eine staatliche Förderung beantragt und bewilligt bekommen.  

Eure Wärmepumpe verbraucht im Jahr z.B. 6.000 kWh Strom. Davon könnt ihr, dank der Solaranlage und des Speichers, 1.500 kWh ohne laufende Kosten selbst decken. Bei einem Strompreis von 30 Cent je kWh macht das 450 Euro, die ihr im Jahr spart. Aber hier hört die Rechnung nicht auf. Denn auch die Wärmepumpe selbst arbeitet deutlich effizienter, als es zum Beispiel eine Gastherme tun würde. So könnt ihr jährlich noch einmal mehr als 1.000 Euro sparen.

Wärmepumpe28.000 Euro
+ Solaranlage mit Speicher15.000 Euro
Summe43.000 Euro
Abzüglich 50 % Förderung auf die Wärmepumpe29.000 Euro
Jährliche Ersparnis Stromkosten gegenüber
reiner Netzversorgung
1.350 Euro
+ Jährliche Ersparnis Heizkosten gegenüber Gas>1.600 Euro
Jährliche Ersparnis gesamt>2.950 Euro

Damit haben sich eure Anschaffungskosten in bis zu 10 Jahren amortisiert.

Welche Förderungen gibt es für Wärmepumpe und PV?

Sowohl für Wärmepumpen als auch für PV-Anlagen könnt ihr unterschiedliche Förderungen beantragen. Zum einen bieten viele Bundesländer oder Kommunen regionale Programme an. Hierzu macht ihr euch am besten direkt auf den jeweiligen offiziellen Webseiten schlau. Darüber hinaus gibt es die bundesweite BEG-Förderung. Alle Infos zu den Möglichkeiten der Wärmepumpen-Förderung haben wir euch übersichtlich zusammengestellt.

Welche Wärmepumpen-Art läuft am besten mit einer PV-Anlage?

Grundsätzlich könnt ihr jede Wärmepumpe mit einer Solaranlage kombinieren, wobei die Effizienz sich von Art zu Art unterscheidet. Welche Kombination für euch passt (und überhaupt möglich ist), hängt vor allem von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab.

Wärmepumpen-ArtEignung für PVVorteileNachteile
Luft-Wasser-WärmepumpeHoch
  • Einfache Installation
  • Günstiger in der Anschaffung
  • Geringere Effizienz bei niedriger Außentemperatur
  • Höherer Stromverbrauch im Winter
Sole-Wasser-WärmepumpeSehr hoch
  • Hohe Effizienz durch konstante Erdwärme
  • Geringer Stromverbrauch
  • Hohe Investitionskosten
  • Erdbohrungen erforderlich
Wasser-Wasser-WärmepumpeHoch
  • Sehr hohe Effizienz
  • Konstante Wärmequelle (Grundwasser)
  • Genehmigungspflicht
  • Hohe Investitionskosten
  • Nicht überall einsetzbar
Luft-Luft-WärmepumpeMittel
  • Günstige Anschaffung
  • Einfache Installation
  • Nur für gut gedämmte Gebäude geeignet
  • Keine Warmwasserbereitung

Wichtig: Aus rein technischer Sicht ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe ideal für die Kombination mit einer PV-Anlage. Allerdings sind für die Installation Erdbohrungen notwendig, was die Investitionskosten nach oben treibt. Wenn ihr plant, eine PV-Anlage mit einer Pumpe zu kombinieren, lasst euch darum im Vorfeld ausführlich dazu beraten, welche Wärmepumpen-Art am besten zu eurem Gebäude passt. In vielen Fällen ist die Luft-Wasser-Variante wegen der einfachen Installation und den geringeren Anschaffungskosten die bessere Wahl.

Zwei Männer unterhalten sich am Gepäckraum eines Lieferwagens. Innen Arbeitsgeräte.

Noch keine Wärmepumpe?

Gemeinsam mit euch finden unsere Expert:innen die perfekte Lösung für euer Zuhause – und begleiten euch auf Wunsch von den ersten Berechnungen bis zur laufenden Pumpe.

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Wie viel PV-Strom brauche ich für eine Wärmepumpe und wie groß sollte die PV-Anlage sein?

Abhängig von Gebäude und Pumpenmodell verbraucht eine Wärmepumpe im Jahr etwa 2.000 bis 4.000 kWh. Grundsätzlich gilt: Für je 900 bis 1.000 kWh (Kilowattstunden) Strom sollte die PV-Anlage über 1 kWp Leistung verfügen. Rechnet man zum Verbrauch der Wärmepumpe den Bedarf an Haushaltsstrom hinzu, ergibt sich ein idealer Wert von mindestens 8, in größeren Häusern auch bis zu 12 kWp. Denn: Je größer die PV-Anlage, desto höher die Eigenverbrauchsquote – und desto wirtschaftlicher arbeitet euer System.

Kann ich eine Wärmepumpe mit einer PV-Anlage nachrüsten und andersherum?

Eine Nachrüstung ist in beide Richtungen möglich. Die einfachere Variante: Ihr habt bereits eine Photovoltaikanlage. Wichtig für das Nachrüsten einer Wärmepumpe ist in diesem Fall ein Stromspeicher, damit ihr auch dann heizen könnt, wenn die Sonne weniger scheint. Die Wärmepumpe lässt sich dann meistens ohne Probleme ergänzen – wenn euer Gebäude sich dafür insgesamt eignet. (Das ist auch bei älteren Häusern übrigens öfter der Fall als viele denken.)

Ist andersrum schon eine Wärmepumpe vorhanden, solltet ihr bei der PV-Anlage von Anfang an einen Stromspeicher und ein Home Energy Management System mitdenken.

Was muss ich beachten, damit Wärmepumpe und PV-Anlage effizient arbeiten?

Wie effizient die Kombination aus Wärmepumpe und PV arbeitet, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Hier einige Aspekte, die ihr berücksichtigen solltet:

  • Dimensionierung: Die Größe der PV-Anlage spielt eine wichtige Rolle. Je größer sie ist, desto eher deckt sie den Strombedarf im Haushalt – inklusive Wärmepumpe. 
  • Gebäudedämmung: Eine gute Dämmung sorgt dafür, dass weniger Energie verloren geht und eure Wärmepumpe so weniger Strom verbraucht. 
  • Standort: Der ideale Standort für eure Solaranlage ist eine nach Süden ausgerichtete Dachfläche. Der perfekte Neigungswinkel liegt bei 30°. Aber auch Ost-/West-Dächer können geeignet sein. 
  • Anbindung: Wärmepumpe und PV-Anlage müssen technisch sauber zusammenarbeiten. Je nach Anlagentyp braucht es dafür einen passenden Netzanschluss, ggf. eine Steuerungseinheit (z. B. ein Smart Meter) oder eine intelligente Energiemanagement-Lösung. 
  • Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher kann helfen, Wärmeverluste zu minimieren und den Betrieb der Wärmepumpe zu optimieren – vor allem in Kombination mit zeitvariabler Stromverfügbarkeit.
  • Optionaler Stromspeicher: Mit einem Stromspeicher könnt ihr ebenfalls Geld sparen. Er speichert bei viel Sonne „zu viel“ produzierten Strom, sodass er euch später zur Verfügung steht. Das lohnt sich, weil die Einspeisevergütung, die ihr für den Stromüberschuss bekommen würdet, deutlich unter dem liegt, was ihr für Strom aus dem Netz bezahlt. 
  • Mit Wärmepumpen kompatibler Wechselrichter: Der Wechselrichter eurer Solaranlage muss mit der Wärmepumpe kompatibel sein.

Fazit: Wärmepumpe plus PV lohnt sich

Spätestens seit den sprunghaften Preisanstiegen zu Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine wissen wir: Es ist immer eine gute Idee, sich in Sachen Energie ein Stück weit unabhängiger zu machen. Als Hausbesitzer:innen habt ihr mit der Kombination aus Wärmepumpe und PV eine großartige Chance dazu. Ihr braucht weder Öl noch Gas, sondern heizt mit Umgebungswärme, die immer kostenlos zur Verfügung steht – und mit Strom, den ihr zum Teil selbst erzeugt.  

Dem gegenüber stehen anfängliche Investitionskosten, die ihr natürlich berücksichtigen müsst. Hier gilt: Prüft unbedingt die Fördermöglichkeiten! So lässt sich die Summe, die ihr am Ende tatsächlich zahlen müsst, deutlich reduzieren. Wichtig ist auch, dass ihr von Anfang an die richtigen Fachleute an eurer Seite habt. Sie wissen genau, welche Lösung zu eurem Gebäude passt und wie alles möglichst effizient zusammenarbeitet. Denn so könnt ihr euren Eigenverbrauch steigern und Geld für Netzstrom sparen.

FAQ – Häufige Fragen zu Wärmepumpe und PV-Anlage

Wie beeinflusst das Gebäude die Wahl der Wärmepumpe und PV-Anlage?

Ein großes Haus verbraucht mehr Energie als ein kleines. Logisch. Dementsprechend braucht ihr eine Wärmepumpe mit mehr oder weniger Heizleistung und eine PV-Anlage mit mehr oder weniger kWp. Wenn ihr eine große Dachfläche habt, ist es sinnvoll, auch eine größere Fläche mit Solarmodulen zu versehen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Sanierungszustand des Gebäudes. Je schlechter gedämmt eurer Haus ist, desto stärker sollte die Wärmepumpe sein – ggf. auch mit Pufferspeicher.  

Lasst für eure Wärmepumpe mit PV-Anlage im Vorfeld unbedingt eine Heizlastberechnung durchführen und euren Strombedarf analysieren, um die passende Dimensionierung für Wärmepumpe und Solaranlage zu finden.

Wie hoch ist der Wartungsaufwand einer Wärmepumpen-PV-Kombination?

Insgesamt könnt ihr mit einem geringen Wartungsaufwand rechnen – besonders, was die Wärmepumpe angeht. Empfohlen ist für die Wärmepumpen-Wartung ein jährlicher Check durch einen Fachbetrieb.

Wärmepumpe mit PV-Anlage kombinieren: Wie unabhängig kann man damit heizen?

Wenn ihr eure Wärmepumpe mit einer PV-Anlage verbindet, kann diese 30 bis 70 % des Strombedarfs der Pumpe decken – je nach Größe und Dämmung des Hauses sowie der Jahreszeit. Im Sommer läuft die Wärmepumpe oft komplett ohne Strom aus dem Netz, im Winter eher selten. Ergänzt ihr das System um einen Stromspeicher, steigt der Wert deutlich, weil ihr so erzeugten Strom für Zeiten mit wenig Sonne „aufbewahren“ könnt.

Kann ich meine Photovoltaikanlage für Haushaltsstrom und Wärmepumpe gleichzeitig nutzen?

Haushaltsgeräte und Wärmepumpe teilen sich den erzeugten Solarstrom. Je größer die Anlage (mind. 7–10 kWp), desto wahrscheinlicher ist es, dass genug Strom für beides da ist 

Damit das möglichst sinnvoll und effizient passiert, lohnt sich eine Smart-Home-Steuerung oder ein Energiemanagementsystem.

Reststrom: Welcher Stromtarif eignet sich für Kombination von Wärmepumpe und PV-Anlage?

Im Grunde genommen könnt ihr jeden Stromtarif wählen, um euren Reststrombedarf zu decken. Wir empfehlen aber, hier sehr genau hinzuschauen: fürs Klima und fürs Konto. Unseren Wärmepumpenstromtarif haben wir speziell für Haushalte entwickelt, die mit einer Wärmepumpe heizen. Wie all unsere Tarife besteht der aus 100 % Ökostrom, ist aber günstiger als der normale Haushaltsstrom. Hintergrund hierfür ist eine gesetzliche Regelung, dank der ihr für „steuerbare Verbraucher“ (also auch Wärmepumpen) geringere Netzentgelte zahlt. So sind vor allem im Winter deutliche Einsparungen möglich, wenn eure Wärmepumpe mehr Strom aus dem Netz braucht. Alle Infos rund um die verschiedenen Sparmodelle durch den § 14a im Energiewirtschaftsgesetz haben wir euch zusammengefasst.

Zum Wärmepumpenstrom

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