Ein Kran hebt ein enormes Windradsegment, während Arbeiter es am Boden stabilisieren. Im Hintergrund sind mehrere Windturbinen zu sehen, umgeben von Pflanzen und einem klaren Himmel.

Recycling von Windrädern: Wie nachhaltig sind Windenergieanlagen?

Aus dem Landschaftsbild lassen sich Windräder vielerorts nicht mehr wegdenken. Sie wandeln Windkraft in saubere Energie um – ganz ohne fossile Brennstoffe. Doch die Lebensdauer von Windkraftanlagen ist begrenzt: In den nächsten Jahren müssen viele alte Anlagen in Deutschland zurückgebaut werden. Was passiert dann mit den Bauteilen? Wir zeigen euch, wie Recycling von Windrädern heute funktioniert – und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Inhalt

Windenergie in Deutschland: Zahl der Windkraftanlagen wächst

In Deutschland gehört Windenergie längst zum Alltag: Auf dem Festland stehen aktuell rund 28.900 Windräder (Stand: 2025), dazu kommen etwa 1.600 Offshore-Anlagen (Stand: 2024). 

Begonnen hat der Ausbau von Windenergie Anfang der 1990er-Jahre mit dem Stromeinspeisungsgesetz. Ziel war es, erneuerbare Energien systematisch auszubauen – und so unabhängiger von Atomkraft und fossilen Brennstoffen zu werden. Heute ist Wind die wichtigste Stromquelle: Rund ein Drittel des erzeugten Stroms in Deutschland stammt aus Windenergie. 

Und der Ausbau geht weiter: Allein 2025 sind bereits mehr als 370 neue Anlagen ans Netz gegangen. Auch wir bei Green Planet Energy treiben diesen Wandel voran: Wir prüfen sorgfältig, wo gelieferte Energie herkommt und bauen und betreiben eigene saubere Kraftwerke. So steigern wir nicht nur die Nachfrage nach echtem Ökostrom, sondern auch das Angebot. 

Mehr über saubere Kraftwerke

Warum wird das Recycling von Windrädern immer wichtiger?

Windkraftanlagen sind nicht unsterblich: Nach 20 bis 30 Jahren endet ihre technische Lebensdauer – und auch die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft aus. Für die Betreiber:innen lohnt sich dann oft nur der Rückbau ihrer Windkraftanlagen. Beim so genannten Repowering ersetzt eine neue, leistungsstärkere Anlage die alte – und liefert auf der gleichen Fläche deutlich mehr Strom.  

Die Zahl der Rückbau-Kandidaten wächst rasant: Laut der Fachagentur Wind und Solar waren 2024 bereits mehr als 10.800 Anlagen älter als 20 Jahre. Damit stellt sich die Frage: Was passiert mit den Bauteilen? Wie lassen sich Windräder nachhaltig recyceln? Um Klima und Umwelt zu schützen, sollten möglichst viele Materialien wiederaufbereitet werden. Nur so bleibt Windenergie wirklich nachhaltig.

Wie läuft der Rückbau der Windkraftanlagen ab?

Beim Rückbau wird die Windenergieanlage in der Regel in ihre Einzelteile zerlegt. Das läuft so:

  1. Zuerst wird die Anlage still gelegt und vom Netz getrennt.
  2. Danach folgt der Abbau der langen Rotorblätter.
  3. Schließlich werden Gondel, Turm und zuletzt das Fundament demontiert. 

Den rechtlichen Rahmen geben das Baugesetzbuch (BauGB) und das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) vor. Die Gesetzte verpflichten Betreiber zum Rückbau und regeln, dass Materialien möglichst recycelt und so im Kreislauf gehalten werden.  

Die Windanlage besteht vor allem aus Stahl und Beton. Hinzu kommen Kupfer, Aluminium, elektronische Komponenten, verschiedene Kunststoffe und Betriebsflüssigkeiten wie Öle und Bremsflüssigkeiten. Für ein hochwertiges Recycling von Windkraftanlagen müssen die Abfälle möglichst sortenrein in die einzelnen Materialien aufgetrennt werden. 

Windturbinenflügel liegen auf Gestellen, während ein Kran im Hintergrund eine Turbine errichtet. Die Szene spielt auf einem grünen Feld unter blauem Himmel.

Welche Bestandteile sind bei Windrädern recycelbar?

Der Großteil der Windkraftanlage kann recycelt werden – laut Umweltbundesamt bis zu 90 % des Baumaterials. Der Beton von Turm und Fundament kommt zerkleinert im Straßenbau zum Einsatz. Metalle wie Stahl, Kupfer und Aluminium gehen zurück in die Metallproduktion. 

Die eigentliche Herausforderung sind die Rotorblätter: Sie bestehen aus komplexen Verbundstoffen wie Glas- oder Kohlefasern, die in Kunstharzen eingebettet sind – kaum trennbar und damit schwer zu recyclen. Ein bezahlbares, etabliertes Verfahren gibt es bislang nicht. Rotorblätter werden daher meist in Zementwerken mitverbrannt. Das ist nicht umweltfreundlich: Durch die Verbrennung wird CO₂ freigesetzt.  

Mit der steigenden Zahl alter Windkraftanlagen wächst auch die Menge an Abfällen. Bis 2030 rechnet das Umweltbundesamt mit etwa 20.000 Tonnen Rotorblattresten pro Jahr, in den 2030er Jahre bis 50.000 Tonnen.

Schon gewusst? Wir bei Green Planet Energy retten Windkraftanlagen, die aus der staatlichen EEG-Förderung herausfallen, aber weiterhin zuverlässig sauberen Strom liefern. So verlängern wir ihre Lebensdauer, sparen Ressourcen und machen die Energienutzung nachhaltiger.

Mehr Infos zum Kraftwerkserhalt

Windradteile entsorgen: Aktuelle Methoden im Vergleich

Aktuelle Methoden zur Entsorgung von Windradteilen im Vergleich
 Verbrennung in ZementwerkenPyrolyseMechanisches Recycling
AufwandEtabliert, nur Zerkleinerung notwendigSehr komplex, bisher nur PilotanlagenRelativ einfach (schreddern zu Granulat/Pellets)
EnergiebedarfGering, Harze dienen als BrennstoffSehr hochGering bis moderat
KostenGünstiges VerfahrenSehr teuer, bei geringen Mengen aktuell nicht wirtschaftlichNiedriger als Pyrolyse, aber begrenzte Einsatzmöglichkeiten
NachhaltigkeitNicht sehr nachhaltig, setzt CO₂ freiRecycling: Material bleibt nutzbar, aber mit Qualitätsverlust, schlechte CO₂-Bilanz"Downcycling": Material bleibt nutzbar, allerdings keine echte Kreislaufwirtschaft

Herausforderungen für Kommunen und Entsorgungsbranche beim Recycling von Windrädern

Die steigende Zahl an Windrädern, die zurückgebaut werden müssen, bringt nicht nur die Frage nach dem Recycling von Rotorblättern mit sich. Sie stellt Betreiber, Kommunen und die Entsorgungsbranche vor weitere Herausforderungen:

  • Finanzierung: Betreiber sind verpflichtet, auch den Rückbau der Windkraftanlagen zu sichern. Behörden können Rücklagen oder Bürgschaften verlangen. In der Praxis sind die angesetzten Kosten jedoch oft knapp bemessen. Dadurch kann es, dass die Mittel nicht ausreichen.  
  • Logistik: Die Rotorblätter erstrecken sich auf bis zu 100 Meter. Das macht allein ihre Demontage zu einer echten Herausforderung. Alte Betontürme müssen teils gesprengt werden. 
  • Keine festen Prozesse: Bisher gibt es keine verbindlichen Regeln für das Windrad Recycling. Die wären wichtig, um den Rückbau besser zu planen, Risiken für Umwelt und Sicherheit zu verringern und wirklich nachhaltig zu handeln. 

Fazit: Windenergie ist unverzichtbar

Völlig klar: Beim Windrad-Recycling gibt es noch Optimierungsbedarf. Trotz dieser Herausforderungen ist Windkraft aber ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende. Keine andere Form der Stromerzeugung ist so klimafreundlich wie Windenergie. Sie produziert echten Ökostrom und läuft fossilen Brennstoffen souverän den Rang ab. Darum setzen wir uns konsequent für ihren Ausbau ein. 

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FAQ – Häufige Fragen zum Recycling von Windrädern

Warum ist das Recycling von Rotorblättern so problematisch?

Rotorblätter bestehen aus Verbundwerkstoffen: Glas- oder Kohlefasern eingebettet in Kunstharzen. Diese Materialien lassen sich kaum bzw. nur mit sehr hohem Energie- und Kostenaufwand trennen. Die recycelten Fasern sind zudem oft qualitativ schlechter als neue. Daher gibt es bisher kein massenfähiges Recyclingverfahren.

Lohnt sich das Windrad-Recycling wirtschaftlich?

Ja, bei Stahl und Beton. Sie können unkompliziert und mit geringem Qualitätsverlust recycelt, und im Straßenbau oder der Metallindustrie wiederverwendet werden. Das lohnt sich für Betreiber. Das Recycling der Rotorblätter ist dagegen sehr aufwendig und kostspielig: Verfahren wie Pyrolyse benötigen viel Energie, und es fehlt an Infrastruktur, um große Mengen auf diesem Weg zu entsorgen.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten bei der Windrad-Entsorgung?

Das Baugesetzbuch (BauGB) verpflichtet Betreiber zum Rückbau der Windkraftanlage, das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) schreibt die Verwertung von Abfällen vor. Verbindliche Vorschriften oder standardisierten Prozesse, wie genau der Rückbau oder das Recycling von Windrädern ablaufen muss, gibt es allerdings nicht. Bisher existiert nur die DIN SPEC 4866, die Empfehlungen gibt, aber nicht verpflichtend ist.  

Das Problem: In der Praxis gibt es große Unterschiede, wie sauber die Materialien getrennt und recycelt werden. Günstigere Lösungen wie das Verbrennen in den Zementwerken sind für Betreiber so oft attraktiver als aufwendigere, aber nachhaltigere Verfahren.

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