Nahe Drohnenaufnahme einer Windkraftanlage von hinten. An der linken Seite des Windradkopfes ist ein dunkelgrünes Logo mit der Aufschrift "Green Planet Energy" zu sehen.

Emissionsfaktor Ökostrom: Ist grüner Strom klimaneutral?

Kurz gesagt: nicht ganz. Ökostrom ist zwar deutlich sauberer als fossile Energie, aber nicht völlig CO₂-frei. Denn vor allem beim Bau der Erneuerbaren-Anlagen entstehen Treibhausgasemissionen. Dies berücksichtigt der Emissionsfaktor – ein Wert, mit dem sich die Emissionen verschiedener Arten der Stromerzeugung sinnvoll miteinander vergleichen lassen. Hier erfahrt ihr mehr über den Emissionsfaktor bei Ökostrom. 

Inhalt

Was ist der Emissionsfaktor Ökostrom?

Der Emissionsfaktor von Energieträgern in der Stromerzeugung gibt an, wie viel CO₂ (oder andere Treibhausgase) bei der Produktion einer Kilowattstunde (kWh) Strom entstehen. Er wird in g/kWh angegeben. Der Emissionsfaktor Ökostrom zeigt euch also, wie eine Kilowattstunde grüner Strom im Vergleich zur Erzeugung aus anderen Energiequellen in Sachen Klimaschutz abschneidet.  

Was verursacht CO2-Emissionen bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien?

Obwohl Erneuerbare wie Windenergie, Solarenergie oder Wasserkraft bei der Stromproduktion keine CO₂-Emissionen ausstoßen, sind sie aktuell nicht vollkommen CO₂-neutral. Denn bevor sie in den sauberen Betrieb gehen können, müssen sie zunächst gebaut werden – und dabei wird CO₂ freigesetzt: bei der Gewinnung der Rohstoffe, bei der Produktion und beim Transport. Diese Emissionen werden für den Emissionsfaktor auf die Lebensdauer und die Gesamtstromproduktion einer erneuerbaren Anlage umgerechnet. 

Wie wird der Emissionsfaktor für Strom ermittelt und was sagt er aus?

Die Emissionsfaktoren für Strom aus unterschiedlichen Quellen werden zum Beispiel vom Umweltbundesamt oder dem Weltklimarat IPCC ermittelt – in Laboruntersuchungen und Messungen unter realen Bedingungen. Mit seiner Hilfe lässt sich berechnen, wie viele Kilo CO2 die Nutzung eines bestimmten Energieträgers freisetzt.

Beispielhafte Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger

Art der StromerzeugungEmissionsfaktor
Solar57 g/kWh
Wind an Land18 g/kWh
Wind auf See10 g/kWh
Laufwasser2,53 g/kWh
Braunkohle> 1.000 g/kWh

Quelle: Umweltbundesamt

Tortendiagram Stromherkunft Green Planet Energy 2022

Wie kann ich mit dem Emissionsfaktor meinen eigenen CO2-Ausstoß bestimmen?

Wenn ihr wissen wollt, wie viel CO₂ durch euren (Öko-)Strom in die Atmosphäre gelangt, braucht ihr drei Werte: euren Stromverbrauch, die Zusammensetzung eures Stroms und die Emissionsfaktoren der einzelnen Energieträger.  

Hier ein Beispiel für unseren Ökostrom aktiv und einen jährlichen Stromverbrauch von 2.500 kWh, also dem eines durchschnittlichen Zweipersonenhaushalts.

Beispielrechnung zum Emissionsfaktor von Ökostrom Tarif

60,5 x 18 g/kWh = 1.089,00 g/kWh 
4,8 x 57 g/kWh =   273,60 g/kWh 
34,7 x  3 g/kWh =    104,10 g/kWh 

Summe: 1.466,70 g/kWh / 100  
= 14,67 g/kWh als Emissionsfaktor von Ökostrom aktiv

14,67 g/kWh x 2.500 kWh/Jahr = 36.675 g/Jahr = 36,675 kg/Jahr. 

 

Ökostrom und CO2: Wird irgendwann Neutralität erreicht?

Komplett emissionsfrei werden auch Erneuerbare-Anlagen nie arbeiten. Sie müssen schließlich auch in Zukunft zunächst hergestellt und transportiert werden. Aber: Je mehr erneuerbare Energie auch in dieser Vorkette genutzt wird, desto klimafreundlicher wird Ökostrom insgesamt. Der Ausbau der Erneuerbaren verdrängt also nicht nur emissionsintensive Brennstoffe wie Kohle, sondern verbessert langfristig auch den (eh schon guten) Emissionsfaktor von Ökostrom aus Sonne, Wind und Wasser.

Wie reduziere ich den CO2-Ausstoß beim Stromverbrauch?

Einen echten Ökostromtarif abschließen 

Wählt einen Ökostromanbieter, der nicht nur grün aussieht, sondern wirklich etwas bewegt. So helft ihr mit, fossile Energien aus dem System zu drängen. Achtet immer genau darauf, was sich hinter dem Ökostromprodukt und Unternehmen verbirgt. Die Stromkennzeichnung, Ökostrom-Zertifikate und Label helfen euch dabei.

Zu echtem Ökostrom wechseln

Dynamische Tarife nutzen

Auch dynamische Stromtarife können CO₂ einsparen. Diese haben stündlich einen anderen Arbeitspreis und sind günstiger, wenn viel erneuerbare Energie im Netz ist. So bieten sie einen Anreiz, Strom genau dann zu verbrauchen – zum Beispiel für das Laden von E-Fahrzeugen. Das kann dazu beitragen, dass weniger Strom aus Kohle und Erdgas produziert wird.

Zum dynamischen Stromtarif

Weniger Strom verbrauchen

Den größten Gefallen tut ihr dem Klima und der Umwelt, wenn ihr keinen oder weniger Strom verbraucht. Dass das im Alltag nicht immer einfach ist, wissen wir. Darum haben wir euch ein paar Tipps zum Stromsparen zusammengestellt. 

Eine Hand hält eine Wolke mit Pfeilen nach unten aus Styropor. Auf der Wolke steht "CO2". Der Hintergrund ist Grün verschwommen.

(Wie) können CO2-Emissionen kompensiert werden?

Ordentlich CO₂ in die Luft pusten und es mit Kompensationen wieder ungeschehen machen? Klingt verlockend, ist aber leider meist eine Mogelpackung.

Oft versprechen Stromanbieter, für die jede ausgestoßene Tonne CO₂ einen bestimmten Betrag in Klimaschutzprojekte zu investieren. Aber: Nicht immer sind solche Projekte tatsächlich dafür geeignet, langfristig CO₂-Ausstöße zu verringern. Darum gilt: Vermeiden geht vor Kompensieren.

Fazit: Der Emissionsfaktor Ökostrom ist deutlich geringer als bei fossiler Energie

Der Emissionsfaktor Ökostrom liegt zwar nicht bei null, ist aber deutlich geringer als der von fossilen Energieträgern.  

Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus Erneuerbarer-Energie-Anlagen, entstehen auch durch sie Emissionen – vor allem in der Bauphase. Die Emissionsfaktoren von Solar-, Wind- und Wasserkraft sinken aber langfristig, weil der Anteil der Erneuerbaren auch im Anlagenbau immer größer wird.

FAQ – Häufige Fragen zum Emissionsfaktor von Ökostrom

Ist Ökostrom immer umweltfreundlich?

Ja. Und nein. Echter Ökostrom wie der von Green Planet Energy stammt aus Erneuerbaren-Anlagen, ist also umwelt- und klimafreundlich. Viele Versorger verkaufen aber auch dreckigen Kohlestrom als grün – ganz legal und ohne, dass ihr es auf den ersten Blick erkennen könnt.

Unser Tipp: Schaut euch die Empfehlungen unabhängiger Organisationen an, wenn ihr einen neuen Stromanbieter sucht. Robin Wood veröffentlicht zum Beispiel alle paar Jahre einen übersichtlichen Ökostrom-Report.

Mehr zu Greenwashing bei Strom

Warum ist CO2 so klimaschädlich?

CO₂, also Kohlendioxid, ist ein so genanntes Klimagas. Je mehr davon in die Atmosphäre gelangt, desto wärmer wird diese. Das führt langfristig zu mehr extremen Wetterereignissen, einem steigenden Meeresspiegel und anderen klimatischen Veränderungen.

Übrigens befeuert nicht nur CO₂ den Treibhauseffekt, sondern auch andere Gase. Methan zum Beispiel hat eine 25fach höhere Klimawirkung – wird allerdings in deutlich geringeren Mengen ausgestoßen als CO₂ und ist in der Klimaschutzdebatte darum weniger präsent. In Deutschland entsteht Methan vor allem in der Massentierhaltung, aber auch bei der Förderung und Verteilung fossiler Brennstoffe wie Steinkohle.

Gibt es einen Unterschied zwischen herkömmlichem Strom und Ökostrom?

Nein, Ökostrom funktioniert genauso, wie herkömmlicher Graumstrom. Aber: Graustrom schadet unserem Planeten, echter Ökostrom nicht.

Was bewirkt der Wechsel zu echtem Ökostrom von Green Planet Energy?

Wenn ihr zu Green Planet Energy wechselt, nutzt ihr einen Strommix aus 100 % Wind-, Sonne- und Wasserkraft, für den deutlich weniger CO2 ausgestoßen wird als etwa für Kohlestrom. Und ihr unterstützt uns dabei, weitere saubere Kraftwerke zu bauen, um fossile Energien so schnell wie möglich zu ersetzen. Jeder Wechsel zu uns bewirkt also eine ganze Menge.

Zu echtem Ökostrom wechseln
Preisrechner Ökostrom
kWh/Jahr

Empfohlen und ausgezeichnet von

Schlagworte

Beitrag teilen:

Ähnliche Artikel