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Nachhaltiger AlltagEnergiewissenWas ist Ökostrom und warum ist er so wichtig?

Was ist Ökostrom und warum ist er so wichtig?

Was wäre, wenn dein täglicher Stromverbrauch nicht nur deine Geräte, sondern auch den Klimaschutz antreibt? Ökostrom oder grüner Strom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt – ohne dass Treibhausgas-Emissionen anfallen. Mit dem Wechsel zu echtem Ökostrom könnt ihr in eurem eignen Haushalt zur Energiewende beitragen und unseren Planeten schonen.

Viele Stromanbieter werben mit „Ökostrom“. Aber nicht immer handelt es sich dabei um einen echten Beitrag zum Klimaschutz. Wir zeigen euch, wo echter Ökostrom herkommt und wie ihr ihn von Greenwashing unterscheidet.

Was ist grüner Strom?

Der Begriff „Grüner Strom“ ist nicht geschützt. Das bedeutet, es gibt keine festen Kriterien, um Strom als „grün“ zu kennzeichnen. Ihr könnt euch also nicht darauf verlassen, dass „Grüner Strom“ wirklich aus 100 Prozent erneuerbaren Energien stammt – aber nur das führt wirklich zu mehr Klimaschutz.

Der Begriff „Ökostrom“ erfordert zumindest, dass Anbieter so genannte Herkunftsnachweise (HKN) vorlegen. Der internationale Zertifikatshandel erlaubt es jedoch, Kohle- oder Atomstrom mithilfe von gekauften Zertifikaten „grün“ zu waschen. Dem Klima bringt das nichts.

Nur durch den Ausbau erneuerbarer Energien können wir CO₂-Emissionen nachhaltig senken und dem Klimawandel entgegenwirken. Wichtig: Auch wenn bei der Erzeugung von echtem Ökostrom keine Treibhausgase entstehen, fallen beim Bau von Öko-Kraftwerken Emissionen an. Deshalb ist auch Grünstrom nicht zu 100 Prozent CO₂-neutral. Doch die Emissionen werden im Vergleich zu Strom aus fossilen Energien drastisch gesenkt.

Was ist (echter) Ökostrom? Wichtige Merkmale im Überblick

Bei der Frage, was Ökostrom ist und was ihn auszeichnet, könnt ihr euch an folgenden Kriterien orientieren:

  1. 100 % erneuerbare Energien: Kein Strom aus Kohle, Erdgas oder Atomkraft.
  2. Ausbau Erneuerbarer: Die Anbieter unterstützen den Bau neuer Öko-Kraftwerke.
  3. Unabhängig von fossiler Energie: Die Anbieter gehören nicht zu Unternehmen, die auch fossile Energie fördern.
  4. Transparenz & Gütesiegel: Unabhängige Auszeichnungen wie das „Grüner Strom Label“ oder „ok-power“ testieren echte Nachhaltigkeit.

Bei Green Planet Energy bieten wir echten Ökostrom nach den strengen Greenpeace-Stromkriterien an – ohne Trickserei, damit wir einen echten Unterschied machen.

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Woher kommt Ökostrom?

Bei der Herstellung von Ökostrom können verschiedene Technologien zum Einsatz kommen. Ob Wind, Sonne, Wasser oder Erdwärme: Saubere Energie wird nur aus natürlichen, regenerativen Quellen erzeugt. Hier eine Übersicht, woher Ökostrom kommt:

Windkraft

Mithilfe von großen Windrädern wird aus Luftströmungen Energie gewonnen – an Land und auch über dem Meer. Die Rotoren der Windräder wandeln die Bewegungsenergie des Windes in elektrischen Strom um. Dabei entstehen nur sehr geringe CO₂-Emissionen, was die Windkraft zu einer nachhaltigen Energiequelle macht. Im Jahr 2023 erzeugten Windkraftanlagen laut dem Umweltbundesamt rund 140,5 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland – den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren.

Wasserkraft

Wasserkraftwerke nutzen die Energie fließender oder fallender Gewässer, beispielsweise in Flüssen oder an Staudämmen. Die Strömung treibt Turbinen an, die sauberen Strom erzeugen. Die Wasserkraft ist in Deutschland eine der zuverlässigsten und am längsten genutzten Quellen von sauberer Energie. 

Solarenergie 

Photovoltaikanlagen produzieren besonders klimafreundlich Energie: Die Solarpaneele wandeln Sonnenlicht direkt in sauberen Strom um. Ihr wollt unabhängig sauberen Strom erzeugen? Mit einer eigenen Solaranlage auf eurem Hausdach könnt ihr Ökostrom direkt für euren Haushalt gewinnen.

Geothermie

Geothermie zapft die natürliche Wärme im Inneren der Erde an, und wandelt sie in Strom um. Für diese Technologie werden Tiefbohrungen gemacht, bei der heißes Wasser oder Dampf aus der Tiefe gefördert werden. In Island hat diese natürliche Energiegewinnung zum Beispiel Tradition, um Haushalte, Schwimmbäder oder Gewächshäuser zu beheizen.

Biomasse

Holz, Gülle, Pflanzen oder andere Biomasse werden auch als Energiequelle genutzt. Durch Verbrennung, Vergärung oder Verflüssigung des organischen Materials wird Ökostrom gewonnen. Damit die Stromerzeugung aus Biomasse wirklich nachhaltig ist, ist es wichtig, kein Material aus Massentierhaltung oder dem Anbau von Nahrungsmitteln zu nutzen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland laut dem Umweltbundesamt rund 18 Prozent des erneuerbaren Stroms aus Biomasse gewonnen.

Windkraftanlagen auf einem Feld bei Sonnenuntergang. Eine im Schatten liegende Hand hält ein rundes lupenähnliches Glas vor die Windräder.

Wie erkenne ich Ökostrom?

Wer Ökostrom nutzen möchte, steht aufgrund der Vielzahl der Anbieter schnell vor der Qual der Wahl. Wir zeigen euch, wie ihr echten Ökostrom erkennt – für euren Beitrag zur Energiewende.

Zertifikate & Label

Unabhängige Zertifikate und Label wie das „Grüner Strom-Label“ oder das „ok-power“-Siegel helfen euch zu erkennen, welches Angebot vertrauensvoll ist. Die Auszeichnungen garantieren, dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Teilweise unterstützen die Anbieter zusätzlich noch Umweltschutzprojekte. Erfahrt mehr darüber, wie ihr Ökostrom-Zertifikate, Label und Gütesigel richtig lest

Schon gewusst? Auch wir bei Green Planet Energy sind mit dem „Grüner Strom-Label“ und „ok-power-plus“-Siegel ausgezeichnet. Und nicht nur das: Unsere Ökoenergie hat eine ganze Reihe Zertifizierungen erhalten und wurde von nachhaltigen Organisationen weiterempfohlen.

Herkunftsnachweise (HKN) können täuschen

Der Handel mit Herkunftsnachweisen kann zur Greenwashing-Falle werden: Mithilfe von Herkunftsnachweisen müssen Stromanbieter belegen, dass ihr „Ökostrom“ aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Doch Vorsicht: Die HKN sagen nichts darüber aus, wie der physische Strom tatsächlich beschafft wurde. Durch den Zertifikatshandel können Stromanbieter einfach „grüne“ Nachweise von Kraftwerken kaufen – oftmals von älteren, norwegischen Wasserwerken. Das bedeutet, dass die Anbieter fossilen oder Atomstrom liefern, und ihn dennoch als Ökostrom deklarieren können – ihn also ganz legal „grün“ waschen. Lest hier mehr zum Greenwashing bei Strom.

Stromkennzeichnung

Jeder Energieversorger ist gesetzlich verpflichtet, euch als Verbraucher und Verbraucherinnen mithilfe der Stromkennzeichnung über die Herkunft des Stroms transparent zu informieren. Die Übersicht zeigt, wie viel Prozent aus erneuerbaren Energien, fossilen Brennstoffen oder Kernenergie beim Strommix im Spiel sind. Leider ist nicht einheitlich geregelt, wie und wo die Stromkennzeichnung sichtbar gemacht werden muss. Dadurch sind die Übersichten schwer vergleichbar und Greenwashing hat es leichter.

Wie kommt der Ökostrom in meine Steckdose?

Der von euch gekaufte Ökostrom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und dann zu den Haushalten geliefert. Das Stromnetz ist vergleichbar mit einem bunten Topf, in dem alle Stromarten zusammenkommen. Das bedeutet: Der physische Strom, der in eurer Steckdose ankommt, ist nicht nur der gekaufte Ökostrom. Euer Anbieter speist die gekaufte Menge Ökostrom ein, der sich mit anderen Stromarten vermischt. 

Deswegen ist euer Beitrag für die Energiewende so wichtig: Je mehr Menschen auf echten Ökostrom setzen, desto mehr erneuerbare Energien fließen ins Netz. Der Anteil an grünem Strom wird so im Vergleich zu Strom aus fossilen Energien oder Atomkraft immer größer – und der Strommix immer grüner.

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FAQ – Was ist Ökostrom?

Ist Ökostrom gleich grüner Strom?

Die Begriffe „Ökostrom“ und „grüner Strom“ (sowie „Naturstrom“) werden häufig synonym verwendet. Gemeint ist Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Während Energieversorger für die Bezeichnung „Ökostrom“ einen Herkunftsnachweis benötigen, ist der Begriff „Grüner Strom“ nicht geschützt. Die Auszeichnung mit dem „Grüner Strom-Label“ ist ein Indikator dafür, dass es sich um ein vertrauensvolles Stromprodukt ohne Greenwashing handelt.

Wie verändert sich durch Ökostrom der Strompreis?

Der Betrieb von Anlagen für erneuerbare Energie ist günstiger als der von fossilen Kraftwerken. Das liegt zum einen daran, dass keine Brennstoffkosten entstehen, und zum anderen Wartungskosten und Technologiekosten deutlich geringer ausfallen. Langfristig kann sich ein Anstieg von Strom aus erneuerbaren Energien auf den Strompreis auswirken: Je mehr erneuerbare Energien ins Stromnetz fließen, umso günstiger und stabiler kann auch der Strompreis werden.

Warum sind nicht alle Energien erneuerbar? 

Einige Energiequellen sind begrenzt oder endlich. Dazu gehören beispielsweise fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Erdgas. Diese Ressourcen sind über Millionen von Jahren entstanden und nur limitiert verfügbar. Die Nutzung fossiler Brennstoffe verursacht zudem erhebliche Klimaschäden durch die Freisetzung von Treibhausgasen. Auch Kernenergie (Atomkraft) basiert auf Uran, einem nicht erneuerbaren Material.  

Anders bei Wind, Solar und Wasserkraft: Diese Energiequellen nutzen natürliche Ressourcen, die sich immer wieder regenerieren. Dadurch sind sie unendlich verfügbar, beuten die Umwelt nicht aus und haben nur geringe oder keine CO₂-Emissionen.