Solaranlage mieten oder kaufen: Was lohnt sich mehr?
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Die Vorstellung ist verlockend: Eine kleine Solaranlage auf dem eigenen Balkon, die umweltfreundlich Strom produziert – und gleichzeitig die Stromkosten senkt. Mit dem Solarpaket 1 der Bundesregierung ist der Betrieb einer Mini-PV-Anlage einfacher als je zuvor. Doch lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirklich?
Ein Balkonkraftwerk ist eine Mini-Version der klassischen Solaranlage – ideal für Bewohner*innen von kleineren (Miet-)Wohnungen. Solarmodule erzeugen aus Sonnenenergie Strom, der über einen Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt wird. Über die Steckdose gelangt der produzierte Ökostrom ins Hausnetz, und kann dort direkt für den Betrieb eurer Waschmaschine, eures Kühlschranks und anderer Haushaltsgeräte genutzt werden.
Die typische Ausstattung umfasst ein bis vier Solarmodule, einen Wechselrichter und ein Anschlusskabel für die Steckdose. Die kleine Anlage wird ohne großen Aufwand am Balkongeländer oder einer anderen freien Fläche angebracht und eingesteckt – fertig! Schon erzeugt ihr auf eurem Balkon Strom.
Den eigenen Strom mithilfe eines Balkonkraftwerks umweltfreundlich zu produzieren, ist dank des Solarpakets 1 der Bundesregierung einfacher als je zuvor. In Deutschland dürfen Mini-PV-Anlagen mit einer Wechselrichterleistung von 800 Watt für den eigenen Haushalt betrieben werden. Die Gesamtleistung aller installierten Solarmodule darf 2000 Watt nicht überschreiten.
Um die Anlage in Betrieb zu nehmen, reicht eine Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Das könnt ihr schnell und unkompliziert online erledigen.
Ihr benötigt den richtigen Stromzähler: Ältere Zähler müssen unter Umständen durch moderne Messeinrichtungen mit Rücklaufsperre ersetzt werden. Bis dahin könnt ihr mit eurem Balkonkraftwerk aber schon mal loslegen: Die älteren Zähler-Modelle sind übergangsweise geduldet. Die genutzte Steckdose muss witterungsbeständig sein und direkt in die Hausinstallation führen.
Wenn ihr zur Miete wohnt, solltet ihr vor der Installation mit eurem Vermieter oder eurer Vermieterin sprechen. Wichtig für euch zu wissen: Vermieter:innen dürfen die Installation grundsätzlich nicht verbieten, es sei denn, es sind bauliche Veränderungen nötig.
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Wenn ihr euch einen guten Überblick über euren Stromertrag und -verbrauch verschaffen wollt, benötigt ihr geeignete Messinstrumente. Drei verschiedene Zähler sind dabei relevant: Der Bezugszähler zeigt an, wie viel Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen wird. Der Einspeisezähler misst, wie viel überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Der Ertragszähler gibt an, wie viel Strom insgesamt durch das Balkonkraftwerk erzeugt wurde.
Euer Eigenverbrauch lässt sich ganz einfach berechnen: Erzeugter Solarstrom minus eingespeister Solarstrom ergibt euren direkt verbrauchten Strom.
Mit sogenannten Einspeisezählern könnt ihr den Stromertrag übrigens direkt prüfen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen.
Die Frage, ob sich ein Balkonkraftwerk finanziell lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab: Standort, Ausrichtung und Leistung der Anlage. Ein komplettes Balkonkraftwerk-Set mit 800 Watt ist bereits für 300 bis 700 Euro erhältlich, kleinere Anlagen für Ein-Personen-Haushalte mit 300 Watt gibt es bereits ab 200 Euro.
Die Anschaffungskosten holt ihr bei optimaler Ausrichtung in wenigen Jahren wieder rein: Ein kleines Balkonkraftwerk mit 300 Watt-Wechselrichter kann pro Jahr zwischen 200 und 300 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Ein mittelgroßes Balkonkraftwerk mit 600 Watt kommt durchschnittlich auf etwa 500 kWh. Bei einem Strompreis von etwa 30 Cent pro kWh könnt ihr so von einer jährlichen Ersparnis von bis zu 150 Euro ausgehen.
Wenn euer Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als ihr verbraucht, wird der überflüssige Strom automatisch in das öffentliche Netz eingespeist. Dabei ist es grundsätzlich möglich, wie bei einer klassischen Photovoltaikanlage eine Einspeisevergütung zu erhalten. Diese lag im Februar 2025 bei etwa 7,95 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh).
Wenn ihr die Vergütung in Anspruch nehmen möchtet, muss das Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber angemeldet werden. Zudem muss ein Zweirichtungszähler installiert sein, um die eingespeiste Strommenge zu erfassen. Die jährliche Vergütung fällt bei den kleinen Balkonkraftwerken in der Regel sehr gering aus. Kurz gesagt: Der Aufwand rechnet sich hier oft nicht. Besser: Möglichst viel des erzeugten Stroms selbst nutzen und so Stromkosten sparen.
Es ist möglich, eine größere Photovoltaikanlage mit einem Balkonkraftwerk zu erweitern. Hier gibt zwei Möglichkeiten.
Wichtig: In beiden Fällen müsst ihr die Kombi beim Energieversorger melden, da sich die Gesamtleistung eures Hauses verändert.
Damit sich euer Balkonkraftwerk langfristig lohnt, solltet ihr folgende Tipps beachten:
Ob sich ein Balkonkraftwerk lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Der Ausrichtung eures Balkons oder eurer Terrasse, der Sonneneinstrahlung, sowie eurem Stromverbrauch und den Strompreisen, die ihr bezahlt. Das solltet ihr vor der Anschaffung prüfen. Grundsätzlich gilt: Jede selbsterzeugte Kilowattstunde Strom müsst ihr nicht vom Stromanbieter beziehen. Das macht sich auch auf der Stromrechnung bemerkbar: Mit einer mittelgroßen Anlage könnt ihr bei optimaler Ausrichtung bis zu 150 Euro im Jahr sparen. Unbezahlbar: Euer Beitrag für die Umwelt und Energiewende. Mit dem Balkonkraftwerk nutzt ihr jeden Sonnenstrahl für echten Ökostrom in eurem Haushalt.
Ihr seid Hauseigentümer:in? Dann könnte sich eine klassische Solaranlage fürs Dach lohnen.
Zum PV-Anlage-KomplettsetFür das Balkonkraftwerk ist der richtige Stromzähler wichtig: Analoge Stromzähler benötigen eine Rücklaufsperre. Bei digitalen Zählern und Smart Metern ist diese bereits integriert. Einige Netzbetreiber verlangen bei der Nutzung von Balkonkraftwerken Zweirichtungszähler. Mit diesen kann die Menge des produzierten ungenutzten Stroms, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, gemessen werden.
Um das Balkonkraftwerk (max. 800 Watt Wechselrichter-Leistung) in Betrieb zu nehmen, könnt ihr es einfach in die Haushaltssteckdose einstöpseln. Aber Achtung: Befindet sich die Steckdose draußen, sollte sie unbedingt witterungsbeständig sein. Verwendet keine Mehrfachsteckdose, da diese nicht für größere Stromlasten ausgelegt sind.
Solarmodule erzeugen Gleichstrom (DC). Ihre Leistung wird unter definierten Laborbedingungen (STC) gemessen und in Kilowatt peak (kWp) angegeben. Das bedeutet: Also eine Leistung, die Solarmodule unter optimalen Bedingungen erreichen können. Der Wechselrichter wandelt produzierten Gleichstrom in haushaltstauglichen Wechselstrom (AC) um. Der Wechselrichter hat die Funktion, den Strom aus den Solarmodulen effizient umzuwandeln. Weil die Module in der Praxis weniger leisten als unter idealen Bedingungen, ist die Leistung des Wechselrichters entsprechend niedriger.
Mehr zur Wechselrichter-FunktionGrundsätzlich gilt: Jeder Beitrag zur grünen Energiewende und mehr echtem Ökostrom zählt. Ob sich ein Balkonkraftwerk für euren Balkon finanziell lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt von der Ausrichtung eures Balkons, eurem Stromverbrauch und dem Strompreis, den ihr zahlt, ab.
Mini-PV-Anlagen gibt es schon ab einigen Hundert Euro: Für ein 800 Watt-Komplett-Set inklusive Kabel, Wechselrichter, Modulen und Montagematerial solltet ihr zwischen 300 und 700 Euro kalkulieren. Für kleinere Ein-Personen-Haushalte reicht häufig eine kleinere Anlage um die 300 Watt, die es schon ab 200 Euro gibt.
In einigen Städten und Gemeinden gibt es finanzielle Zuschüsse für den Kauf und die Installation von Balkonkraftwerken. Zusätzlich fällt bei Balkonkraftwerken wie bei anderen Solaranlagen die Mehrwertsteuer weg – das macht sie für euch günstiger. Informiert euch bei der eurer Kommune oder dem Bundesland nach aktuellen Förderprogrammen.