Balkon-Solar: Ein zweites Leben für alte PV-Module
Balkon-Solar boomt! Die Nachfrage ist groß. Man kann die Anlagen jedoch auch selbst bauen und so alten PV-Modulen ein "zweites Leben" geben.
Wer seine Stromkosten mit einer eigenen Solaranlage senken will, braucht kein eigenes Haus inklusive Dachfläche – oft reicht schon ein Balkon oder eine Terrasse. Denn hierfür gibt es spezielle Solarmodule, die ganz einfach am Balkongeländer angebracht werden können. Und mit Verabschiedung des sogenannten Solarpakets 1 sind auch die bürokratischen Hürden für Balkonkraftwerke in Mietwohnungen und Häusern gesunken.
Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Balkonkraftwerk für Mieter und Mieterinnen, einer Mini-PV-Anlage und einem Stecker-Solargerät? Es gibt keinen! All diese Begriffe meinen das gleiche: Solarpanels, die ohne großen Installationsaufwand auf dem Balkon angebracht werden können. Genau wie übrigens weitere Bezeichnungen wie Steckersolaranlage, Balkon PV-Anlage oder steckerfertige Solaranlage. Letztes ist der offizielle Begriff nach VDE-Norm. Weil das aber recht sperrig klingt, haben sich viele andere Bezeichnungen eingebürgert. Bei Green Planet Energy sprechen wir meistens von Balkonkraftwerken.
Wie jede andere Photovoltaikanlage wandelt auch ein Balkonkraftwerk mit Solarzellen Sonnenlicht in Strom um. Dieser wird im dazugehörigen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird und kann dann über einen normalen Schuko-Stecker problemlos ins Hausstromnetz eingespeist werden.
Als Mieter:in könnt ihr auch ohne eigenes Hausdach selbst Solarstrom erzeugen und direkt bei euch zu Hause verbrauchen. So müsst ihr eurem Energieversorger weniger Strom aus dem Netz abkaufen – und spart mit jeder Kilowattstunde Sonnenenergie. Über die Lebensdauer des Balkonkraftwerks (in der Regel mindestens 15, meist sogar mehr als 20 Jahre) macht sich das im Portemonnaie deutlich bemerkbar. Unbezahlbar hingen ist das Gefühl, selbst aktiv an der Energiewende teilzuhaben.
Und Vermieter:innen? Direkt profitieren sie nicht von einem Balkonkraftwerk am Haus – aber von Mieter:innen, die sich freuen, dass sie ihren eigenen grünen Strom nutzen können.
Besonders wichtig: Meldet das Balkonkraftwerk eurer Mietwohnung im Marktstammdatenregister an. Falls ihr eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung hat, solltet ihr euch darüber informieren, ob der Versicherer Schäden in Zusammenhang mit der Anlage abdeckt – zum Beispiel, wenn sie bei einem Einbruch gestohlen wird oder wenn sich die Befestigung löst und die Panels jemanden verletzen. In diesem Zusammenhang sei aber erwähnt: Besser ist natürlich, wenn das Balkonkraftwerk sicher genug angebracht ist, um nicht herunterzufallen. So tut sich nicht nur niemand weh – die Versicherung kann euch auch keine “unsachgemäße Befestigung” oder ähnliches unterstellen.
Für Vermieter:innen gilt seit Juli 2024: Sie dürfen ein Balkonkraftwerk in der Mietwohnung nicht mehr ohne wichtigen Grund verbieten. Was genau als „wichtiger Grund” zählt, ist dabei nicht genau definiert. Ein zusätzlicher Tipp für Vermietende: Mit Mieterstrom bietet Green Planet Energy eine attraktive Versorgungslösung, mit der Sie allen Mietparteien günstigen Solarstrom vom Dach anbieten können.
Kaum montiert und schon Prosumer: So einfach können Mieter:innen ihren eigenen Solarstrom beziehen.
Und wenn ja, welche Kriterien fordern sie meist bei der Installation und Nutzung?
Für Balkonkraftwerke gibt es keine Förderung vom Bund. Mögliche Zuschüsse kommen stattdessen aus der Kommune oder dem jeweiligen Bundesland. Am besten informiert ihr euch individuell für euren Wohnort.
Wichtig: Manchmal gibt es nur Geld für die Solargeräte, wenn der Antrag vor dem Kauf gestellt wird.
Fürs Klima lohnt sich ein Balkonkraftwerk eigentlich immer. Auch, wenn sie nicht ohne CO₂-Ausstoß hergestellt werden können, lässt sich das mit modernen, effizienten Anlagen meist schon nach ein bis zwei Jahren Betrieb wieder ausgleichen. Vor dem Hintergrund, dass Balkonkraftwerke eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren haben, ist das ziemlich schnell. Achtet darauf, ein Modell von einem europäischen Hersteller zu kaufen, um die Transportwege kurzzuhalten. Oder kauft recycelte Solarpanels aus größeren Anlagen, die zum Balkonkraftwerk umfunktioniert wurden.
Wenn ihr auch mit dem Strom, der nicht aus eurer Solaranlage kommt, das Klima schützen wollt, wechselt am besten zu unserem echten Ökostrom.
Discounter sind Händler – und keine Produzenten. Das heißt, sie kaufen ihre Balkonkraftwerke irgendwo ein und vermarkten sie dann meistens unter einer Eigenmarke. Das Problem dabei ist, dass ihr meistens den Hersteller nicht erkennen könnt. Das muss nicht immer etwas Schlechtes bedeuten, macht aber zum Beispiel intransparent, welche Transportwege die Anlage zurückgelegt hat.
Als Mieter:in müsst ihr Bescheid sagen, wenn ihr ein Balkonkraftwerk anbringen wollt; Vermietende dürfen aber nur „aus wichtigem Grund“ Nein sagen. Gleiches gilt auch für eine Eigentümergemeinschaft.
Ja. Mit einem kompatiblen Akku könnt ihr Strom, den ihr nicht sofort (ver)braucht für später speichern – also zum Beispiel für nachts. So macht ihr euch noch ein bisschen unabhängiger vom Netzstrom. Allerdings sind Akkus nicht günstig. Ihr solltet darum genau nachrechnen, ob es sich lohnt, einen anzuschaffen. Wichtig: Prüft im Vorfeld, ob der Wechselrichter den Batteriebetrieb unterstützt.
Das Solarpaket 1 erlaubt Einspeisungen von bis 800 Watt statt bisher 600 Watt.
Positiv! Der selbst erzeugte Strom muss logischerweise nicht bezahlt werden. So sinkt eure Stromrechnung mit jeder Kilowattstunde, die aus dem Balkonkraftwerk in eure elektronischen Geräte fließt.
Die meisten Balkonkraftwerke werden mit einem Anschlusskabel und einem Schutzkontaktstecker verkauft – kurz Schuko-Stecker. Damit könnt ihr die Anlage ganz einfach über eine normale Steckdose anschließen.
Ein großer Vorteil der Balkonkraftwerke ist, dass sie so einfach zu installieren und zu transportieren sind – auch mehrfach. Es ist also kein Problem, es bei einem Umzug (oder auch mehreren) einfach mit auf den neuen Balkon zu nehmen. Wichtig ist natürlich, dass auch hier genug Sonne an die Panels kommt und, dass eine geeignete Stromverbindung vorhanden ist.
Es ist kein Problem, gleichzeitig eine Solaranlage auf dem Dach und ein Balkonkraftwerk zu nutzen – weder rechtlich noch technisch. Allerdings müsst ihr euch in diesem Fall entscheiden, ob ihr die Anlagen getrennt voneinander oder gemeinsam betreiben wollt. Dabei geht es vor allem um die Frage der Einspeisevergütung. Mehr Infos hierzu findet ihr zum Beispiel bei der Bundesnetzagentur.
Wichtig zu wissen: Wenn ihr die Solaranlagen zusammenlegen wollt, müssen sie tatsächlich miteinander verbunden sein. Das heißt, für die Installation braucht ihr Unterstützung von einem Fachmann oder einer Fachfrau.
Balkonkraftwerke und Solarmodule seriöser Anbieter sind witterungsbeständig und können auch im Herbst und Winter draußen bleiben – und das sogar, wenn es mal hagelt oder sehr kalt wird.