Harsefeld zeigt, wie moderne Haustechnik, Recycling und gemeinschaftliche Lösungen das Wohnen nachhaltiger machen und gleichzeitig zu mehr Lebensqualität beitragen.
Ein zweites „Leben“ für ausrangierte E-Autobatterien
Eine von vielen Besonderheiten in der Smart City Harsefeld: Statt einzelner Hausspeicher nutzen die untereinander vernetzten Häuser einen entsprechend groß dimensionierten Gemeinschaftsspeicher für den Strom aus den Photovoltaikanlagen. „Das ist viel effizienter“, erläutert Elena Paul, die das Projekt bei Viebrockhaus geleitet hat. „Es spart Geld, Lithium und andere wertvolle Ressourcen.“ Obendrein handelt es sich um ausrangierte Batterien von E-Autos, also um „Second Life“-Batterien.
Wiederverwertung wird bei diesem Projekt grundsätzlich großgeschrieben. Die Fensterrahmen sind zu 100 % aus recyceltem Kunststoff, „der ja ohnehin anfällt“, wie Elena Paul erklärt. Altholz würden sie dafür zwar auch nehmen, davon sind aber keine ausreichenden Mengen mit den notwendigen Eigenschaften verfügbar. Der natürliche Rohstoff muss zum Beispiel frei von Holzschutzmitteln und anderen Schadstoffen sein. Derart unbehandeltes Altholz verwendet das Bauteam jedoch für die Dachstühle. „Naturholz wäre dafür viel zu wertvoll“, sagt die Ingenieurin.
Ganz ohne fossile Brennstoffe
Das Familienunternehmen Viebrockhaus hat sich auf den Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern spezialisiert, die im Betrieb klimaneutral sind. Dabei legt es großen Wert auf traditionelles Maurerhandwerk, recycelte Baustoffe und CO₂-arm hergestellten Beton. Es handelt sich um Häuser in massiver Bauweise. Innovative Technik macht die Heizungen des Hauses unabhängig von Öl und Gas.
Die Häuser in Harsefeld, gebaut nach KfW-Standard 40 Plus, besitzen eine hocheffiziente Wärmepumpe und eine automatische Lüftungsanlage, die aus der verbrauchten Innenluft die Wärme zurückgewinnt, um sie zu nutzen. Lademöglichkeiten für E-Autos sind ebenfalls ins Energiekonzept integriert und intelligent mit der Stromerzeugung verknüpft.