Moderne Reihenhäuser mit Solardächern säumen eine gepflegte Wohnanlage. Mehrere Personen unterhalten sich entspannt auf einer Bank. Der sonnige Tag unterstreicht die umweltfreundliche Architektur und das grüne Design.

Smart City: Eine vernetzte Ökosiedlung in Harsefeld

Klimaneutrale Häuser, die ihre Energie selbst erzeugen und unabhängig von Öl und Gas sind – mit diesen Zielen entstand im niedersächsischen Harsefeld eine Ökosiedlung, an der auch Green Planet Energy beteiligt war (und ist). Gleich drei ökologische Konzepte verbindet das Modellprojekt, das wir gemeinsam mit dem Projektentwickler Viebrockhaus und der Gesellschaft für innovatives Bauen umgesetzt haben: eine Smart City, eine „Schwammstadt“ und eine sogenannte Schwarmstadt. Unser Beitrag in diesem Zusammenschluss: günstiger Solarstrom vom Dach im Zuge unseres Mietestrom-Angebots.

Inhalt

Warum nennen wir das neue Quartier Smart City? 

"Smart" ist der ressourcenschonende Bau der besonders energieeffizienten Häuser, wodurch Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden. Außerdem haben die Planer:innen der Smart City von vornherein den Flächenverbrauch reduziert, indem sie die sonst übliche Bodenversiegelung von 50 % auf 11 % senkten.

Als Schwammstadt für weniger Versiegelung

Ist der Boden weniger versiegelt, kann mehr Regenwasser auf natürliche Weise im Erdreich versickern – daher die Bezeichnung „Schwammstadt“. So wird nicht nur die Kanalisation bei Starkregen entlastet, sondern auch der Grundwasserspiegel stabilisiert – was nebenbei zur Kühlung des Stadtklimas beiträgt. Gerade in Zeiten zunehmender Wetterextreme ist das ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung. 

Schwarmstadt durch Vernetzung

Den größten Teil ihres Strombedarfs erzeugen die Bewohner:innen im Rahmen unseres Mieterstrom-Angebots mithilfe von Photovoltaikanlagen auf den eigenen Hausdächern. Was wegfällt sind die Investitionskosten, denn Installation und Betrieb haben wir von Green Planet Energy übernommen. Die Bewohner:innen zahlen lediglich einen vergünstigten Strompreis an uns, da für Solarstrom vom Dach keine Netznutzungsentgelte anfallen – und das ist immer günstiger als die lokale Grundversorgung. Die intelligente Vernetzung der Häuser untereinander minimiert den Energieverbrauch zusätzlich und macht das Modellprojekt zur „Schwarmstadt“. 

Und während die eine Hälfte des Dachs der Erzeugung von Sonnenstrom dient, ist auf der anderen Seite Platz für eine Begrünung – das ist gut fürs Mikroklima. Green Planet Energy versorgt die Bewohner:innen bei Bedarf mit zusätzlichem Ökostrom aus dem Netz. Ein Batteriespeicher sorgt dafür, den Anteil des über das Netz bezogenen Stroms möglichst klein zu halten.

Luftaufnahme eines Neubaugebiets mit Einfamilienhäusern, die Solarpaneele auf den Dächern haben. Arbeiter sind mit der Fertigstellung eines Hauses beschäftigt. Umgebung besteht aus Feldern und Wiesen.

So spart die Ökosiedlung Energie, Ressourcen und Emissionen

Harsefeld zeigt, wie moderne Haustechnik, Recycling und gemeinschaftliche Lösungen das Wohnen nachhaltiger machen und gleichzeitig zu mehr Lebensqualität beitragen.

Ein zweites „Leben“ für ausrangierte E-Autobatterien 

Eine von vielen Besonderheiten in der Smart City Harsefeld: Statt einzelner Hausspeicher nutzen die untereinander vernetzten Häuser einen entsprechend groß dimensionierten Gemeinschaftsspeicher für den Strom aus den Photovoltaikanlagen. „Das ist viel effizienter“, erläutert Elena Paul, die das Projekt bei Viebrockhaus geleitet hat. „Es spart Geld, Lithium und andere wertvolle Ressourcen.“ Obendrein handelt es sich um ausrangierte Batterien von E-Autos, also um „Second Life“-Batterien.  

Wiederverwertung wird bei diesem Projekt grundsätzlich großgeschrieben. Die Fensterrahmen sind zu 100 % aus recyceltem Kunststoff, „der ja ohnehin anfällt“, wie Elena Paul erklärt. Altholz würden sie dafür zwar auch nehmen, davon sind aber keine ausreichenden Mengen mit den notwendigen Eigenschaften verfügbar. Der natürliche Rohstoff muss zum Beispiel frei von Holzschutzmitteln und anderen Schadstoffen sein. Derart unbehandeltes Altholz verwendet das Bauteam jedoch für die Dachstühle. „Naturholz wäre dafür viel zu wertvoll“, sagt die Ingenieurin. 

Ganz ohne fossile Brennstoffe 

Das Familienunternehmen Viebrockhaus hat sich auf den Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern spezialisiert, die im Betrieb klimaneutral sind. Dabei legt es großen Wert auf traditionelles Maurerhandwerk, recycelte Baustoffe und CO₂-arm hergestellten Beton. Es handelt sich um Häuser in massiver Bauweise. Innovative Technik macht die Heizungen des Hauses unabhängig von Öl und Gas.

Die Häuser in Harsefeld, gebaut nach KfW-Standard 40 Plus, besitzen eine hocheffiziente Wärmepumpe und eine automatische Lüftungsanlage, die aus der verbrauchten Innenluft die Wärme zurückgewinnt, um sie zu nutzen. Lademöglichkeiten für E-Autos sind ebenfalls ins Energiekonzept integriert und intelligent mit der Stromerzeugung verknüpft.

Energiegemeinschaft Harsefeld: Bisheriger Stand und Zeitplan

Alle Häuser des Quartiers sind mittlerweile gebaut und bezogen. Die technische Infrastruktur – inklusive Mieterstrom, Vernetzung und gemeinschaftlichem Batteriespeicher – ist vollständig in Betrieb. In den ersten zwei Jahren nach Inbetriebnahme war die Smart City Teil des Forschungsprojekts EnQuaFlex („Energiequartiere flexibel gestalten“), das von der Hochschule 21 aus Buxtehude begleitet wurde.

Das Ziel: Zusammenspiel aus Stromerzeugung, Verbrauch und Speicherung in Energiegemeinschaften analysieren und daraus Schlüsse für zukünftige Projekte ziehen.

Die Rolle von Green Planet Energy im Pilotprojekt Harsefeld

Partizipation und Teilhabe: Green Planet Energy setzt sich unermüdlich für Mieterstrom ein, damit mehr Menschen bei der Energiewende direkt mitmachen können. Sie sollen vom Solarstrom auf dem Dach ihres Wohnhauses profitieren können, ohne selbst Hauseigentümer:innen zu sein. Das betrifft viele Bewohner:innen von Mehrfamilienhäusern, in Städten und Ballungsräumen. Der selbst erzeugte Strom muss mindestens 10 % günstiger sein als das Angebot vom lokalen Grundversorger – das ist gesetzlich geregelt. Auch einkommensschwächere Haushalte haben dadurch eine Chance, die positiven Folgen eines Ausstiegs aus fossilen Energien im eigenen Geldbeutel zu spüren. 

Das bleibt ein grundlegendes Ziel im Umweltschutz: Die Energiewende soll nicht nur dezentral, sondern auch sozial gerecht umgesetzt werden. Das steigert die allgemeine Akzeptanz – und auf diese Weise tragen Mieter:innen direkt zur Einsparung von CO₂-Emissionen bei.

Mehr über Mieterstrom erfahren

FAQs – Häufig gestellte Fragen zur Smart City

Was ist eine Smart City?

Eine Smart City zeichnet sich durch ihre vernetzte Infrastruktur und nachhaltige Bauweise aus. Stichworte sind hier progressive Technologien sowie ökologische und soziale Inklusion. Das Ziel entsprechender Entwicklungskonzepte ist es, für alle Bewohner:innen eine lebenswerte und umweltfreundliche Umgebung zu schaffen – für mehr Lebensqualität.

Welche Energiequellen werden in einer Smart City genutzt?

In einer Smart City werden idealerweise ausschließlich erneuerbare Energien verwendet. Dazu gehören Solar-, Wind- und Wasserkraft. Zur Wärmeerzeugung kommen unter anderem Wärmepumpen und Wasserstoff zum Einsatz. Stromspeicher und intelligente Stromnetze helfen dabei, die erzeugte Energie effizient zu nutzen.

Ist das Leben in einer Smart City teuer?

Gerade am Anfang kann eine Smart City teurer sein. Das liegt daran, dass moderne und intelligente Infrastrukturen hohe Investitionskosten verursachen. Dadurch steigen auch die Immobilienpreise und Mieten, die wiederum Einfluss auf die Lebenshaltungskosten haben: Steigt die Kaufkraft der Bewohner:innen, steigen auch die Kosten für den täglichen Bedarf.

Eine finanzielle Entlastung für Planer:innen und Bewohner:innen können Dienstleistungen wie Mieterstrom, PV- und Wärmecontracting darstellen. Anbieter wie Green Planet Energy übernehmen dabei Investition, Installation, Betrieb und Wartung der Anlagen und „vermieten“ die Geräte an die Immobilienbesitzer:innen. Mehr Infos erhaltet ihr in der Übersicht zu unseren Lösungen für die Immobilienwirtschaft.

Grundsätzlich gilt: Langfristig führt eine nachhaltige Stadtentwicklung zu deutlichen Einsparungen im Energie- und Verwaltungssektor. Der Ausbau von Smart Cities lohnt sich finanziell also nicht nur für das Klima, sondern auch den Geldbeutel.

Schlagworte

Beitrag teilen:

Ähnliche Artikel