Nach einer kurzen Einweisung durch das Team der Loki-Schmidt-Stiftung war voller Körpereinsatz gefordert und wir strömten in Kleingruppen aus, um tatkräftig die unzähligen, nachwachsenden kleinen Kiefern dem Boden zu entreißen. Es wurde gerupft und gerissen, gequatscht und gelacht und nach zwei Stunden türmten sich die Berge von Zweigen und Bäumchen auf.
Auch wenn es in Zeiten von „Baumpflanz-Aktionen fürs Klima“ zunächst widersprüchlich klingen mag, Kussel zu beseitigen, so wichtig sei aber diese Art der Kulturlandschaftspflege, um die biotoptypische, immens artenreiche Flora und Fauna der Heide zu erhalten, betonte Frederik, unser Gastgeber von der Loki-Schmidt-Stiftung. „Durch das Entkusseln würde die ,Sukzession‘ und damit die Entwicklung von Wäldern unterbunden. Würde man den Wald wachsen lassen, würde der Schattenwurf der Bäume die lichtliebende Heide verdrängen. Und mit der Heide würden allein im Naturschutzgebiet Fischbeker Heide rund 140 Spinnenarten sowie etwa 300 verschiedene Käfer- und Insektenarten ihren Lebensraum verlieren.“
Aber auch wir haben es nicht übers Herz gebracht, alle Bäumchen zurückzulassen. Der ein oder andere Kussel wurde von uns Baumliebhabern gerettet. Und so dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie vielleicht zukünftig in Hamburgs Vorgärten doch die ein oder andere Kiefer wachsen sehen.