Transparenz und Verantwortung im nachhaltigen Handel: Avocadostore im Interview
Greenwashing war gestern: Avocadostore erklärt, wie echte Nachhaltigkeit im Onlinehandel funktioniert: ✔ Siegel-Check ✔ Verantwortung ✔ Ökostrom.
Birgit Lohmeyer und ihr Mann Horst haben im Dorf Jamel, einem Brennpunkt rechtsextremer Umtriebe in Mecklenburg-Vorpommern, ein Zeichen gesetzt: mit Mut, Musik und dem Festival „Jamel rockt den Förster“. Im Interview erzählt Birgit von ihrem Alltag, von der Kraft der Natur – und davon, warum sie sich für echten Ökostrom von Green Planet Energy entschieden hat.
Liebe Birgit, mit deinem Mann bist du 2004 aus Hamburg in das Dorf Jamel in Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Mit dem alten Forsthof habt Ihr einen idealen Ort für Euer kreatives Schaffen gefunden. Kannst du dich noch an den allerersten Moment erinnern, als ihr in Jamel angekommen seid? Was hast du gefühlt – und was hat dich damals am meisten überrascht?
Birgit Lohmeyer: Der Forsthof sieht ja wirklich genauso idyllisch aus wie auf dem winzigen Foto in der Internet-Immobilienbörse! Aber wieso ist das Durchgangszimmer im Erdgeschoss verschlossen und wo ist der Schlüssel? Und was werden wir in der Räucherkammer unter dem Dach finden? Das restliche Dorf sieht sehr heruntergekommen aus. Aber egal, der Forsthof ist ein Juwel.
Viele sprechen von einem schleichenden Rechtsruck, gerade auf dem Land. Erlebst du Jamel als Sinnbild für diese Entwicklung – oder gibt es etwas, das Jamel besonders macht?
Birgit Lohmeyer: Da hier seit beinahe 20 Jahren durch die Einwohner ungeniert rechtsextreme Symbolik im öffentlichen Raum präsentiert wird, ist die so genannte „Dorfgemeinschaft“ Jamel der völkischen Siedler:innen wohl wirklich in dieser Hinsicht so etwas wie eine frühe Vorreiterin der rechtsextremen völkischen Bewegung. Heutzutage gehört es ja leider zum Alltag in vielen Gegenden Deutschlands, dass Menschen rassistische Äußerungen von sich geben und rechtsextreme Symbolik offen zur Schau stellen.
Foto: © Barbara Karsten
Von dir stammt der Satz „Für uns ist es normal, dass die Nazis in unserem Dorf rumhitlern“. Wie sieht ein normaler Tag bei euch in Jamel aus? Gibt es Momente, in denen du dich besonders bedroht fühlst – und gibt es auch Lichtblicke im Alltag?
Birgit Lohmeyer: Die Lichtblicke überwiegen zum Glück, sind aber überwiegend privater Natur. Wenn uns Freunde und Bekannte besuchen, wir mit anderen Aktivist:innen zusammen netzwerken und überlegen, welche Aktionen wir zusammen machen werden, ist das auch sehr unterstützend.
Die Kehrseite: Aus dem Fenster zu blicken und an jedem Tag die wehende Reichsflagge und das völkische Wandbild sehen zu müssen, ist grässlich. Die latente Bedrohung ist immer spürbar. Sie führt bis zu realen Bedrohungen und Straftaten gegen uns.
Ihr lebt dort nun seit über zwanzig Jahren. Eure Nachbar:innen sind – wenn man es demografisch betrachtet – zu 95 % bekennende Neonazis. Ihr seid in all den Jahren immer wieder Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt gewesen. Habt ihr nie überlegt, einfach die Segel zu streichen?
Birgit Lohmeyer: Wir sind in die Rolle der zivilgesellschaftlichen Vorbilder hineingewachsen und genießen all die Begegnungen mit wohlgesinnten Menschen, all die jungen Leute, die uns aufmerksam zuhören, wenn wir in ihrer Schule über unsere Erfahrungen mit dem Rechtsextremismus berichten, die Preise, die uns verliehen werden und die unglaubliche Energie, die uns unser Festival und seine Akteur:innen geben. Das alles gibt sehr viel Kraft.
Euer Festival „Jamel rockt den Förster“ gilt mittlerweile als das „wichtigste Festival Deutschlands“. Bei euch haben bereits Herbert Grönemeyer, die Fantastischen Vier, Die Toten Hosen, Die Ärzte und viele andere große Namen der deutschen Musikszene gespielt. Wie ist die Idee zu „Jamel rockt den Förster“ eigentlich entstanden?
Birgit Lohmeyer: Die Idee entstand aus reinem Selbstschutz, nachdem die Nazi-Familien sich hier Anfang der 2000er Jahre innerhalb kürzester Zeit angesiedelt haben und uns mobbten. Nur die Öffentlichkeit kann uns schützen, haben wir konstatiert und begonnen, öffentliche Kulturveranstaltungen auf unserem Hof anzubieten. Unter anderem „Jamel rockt den Förster“. Naheliegend, da Horst selbst Musiker ist. Das Festival wird seit Jahren von Rechtsextremen und anderen Menschen, die „ihre Ruhe haben wollen“ sabotiert. Das allein ist ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist.
Du und Dein Mann Horst seid langjährige Kund:innen von Green Planet Energy. Warum war euch ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter wie Green Planet Energy wichtig? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurem Alltag und eurem Engagement?
Birgit Lohmeyer: Wir beide sind engagierte Naturschützer:innen und möchten unseren Teil dazu beitragen, dass unser Planet nicht noch weiter durch menschliche Gier und Bequemlichkeit zerstört wird. Alle wissen mittlerweile, wie es um die Umweltzerstörung bestellt ist – die wenigsten tun etwas dagegen. Das ist bitter.
Wir von Green Planet Energy sponsoren das diesjährige Festival. Was können wir – vor allem in Großstädten wie Hamburg und Berlin – darüber hinaus noch tun, um euch zu unterstützen?
Birgit Lohmeyer: Das Festival benötigt viele ehrenamtlich Helfende für Auf- und Abbau und während der Festivaltage. Und wir sammeln bei betterplace Spenden, da wir möglichst unabhängig von staatlichen Förderprogrammen sein wollen. Und hat vielleicht irgendjemand einen gebrauchten Radlader für das Festival abzugeben? Gibt auch ‘ne Spendenquittung.
Was würdest du Menschen sagen, die sich ebenfalls gegen Rechts engagieren wollen, aber Angst haben?
Birgit Lohmeyer: Jede:r kann irgendetwas für eine lebendige demokratische Gesellschaft und gegen soziale Härte tun – ohne sich selbst in Gefahr zu begeben.
Schaut euch nach Gleichgesinnten um, plant Feste und Aktionen in der Nachbarschaft, geht zusammen auf Demonstrationen, helft Hilfebedürftigen, schützt Minderheiten, erzieht eure Kinder mit Liebe und Gerechtigkeit – und schon wird unsere Gesellschaft lebenswerter und zufriedener und ihr habt der gesellschaftlichen Spaltung durch die Rechtsextremen etwas entgegengesetzt, das im besten Fall auch noch Freude bringt.
Und bekämpft Hass und Lügen, wo ihr auf sie trefft! Durch Gegenrede – sei es im Internet, bei Demos, in Kneipe, Verwandtschaft, Kolleg:innenkreis. Nehmt nicht hin, dass Hater*innen und Fake-News unser Zusammenleben vergiften.
Wir von Green Planet Energy unterstützen „Jamel rockt den Förster“ nicht nur ideell, sondern auch ganz konkret: mit 100 % echtem Ökostrom nach den strengen Greenpeace-Stromkriterien. Wir freuen uns, das Festival in diesem Jahr mit sauberer Energie zu versorgen – und damit ein Zeichen für Kultur, Demokratie und eine nachhaltige Zukunft zu setzen.
Zu echtem Ökostrom wechselnDas „Jamel rockt den Förster“ Festival findet vom 22. bis 23.08.2025 statt. Die Tickets gibt es nicht im klassischen Vorverkauf, sondern werden ab Mitte Juni zufällig verlost. Ab sofort könnt ihr euch für die offizielle Verlosung der Karten unter Jamel rockt den Förster anmelden. Zudem verlosen wir bei Green Planet Energy 1x2 Tickets.
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