Eva und Holger Danneberg betreiben im Wendland eine ganz besondere Öko-Herberge: ein Dorf aus Tiny Houses mitten in der Natur, nachhaltig gebaut und eingerichtet, mit Bettwäsche, Seife und Bistro-Angebot in Bioqualität. Für sie ist das der wahre Luxus.
Eigentlich wollte Holger Danneberg Bio-Bauer werden, aber Land hatte er keins. Also verkaufte er Tonbroschen mit der Aufschrift „Atomkraft? Nein danke“ auf dem Flohmarkt – und fing an, Kaleidoskope zu bauen. Die wurden immer größer, bis der Tüftler es mit dem größten Kaleidoskop der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte.
Immer größer, immer weiter? Darum geht es Holger Danneberg und seiner Frau Eva heute nicht mehr. Im Gegenteil: Die kleinen Hütten im Wendland, die das Paar seinen Hotelgästen bietet, sind zwar komfortabel, doch trotzdem minimalistisch eingerichtet. Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue soll die Natur die Hauptrolle spielen. Der Mensch darf sich entspannen und erholen.
Die Tiny Houses im Destinature Dorf
„Destinature Dorf“ haben die Dannebergs ihr Naturhotel getauft. Es liegt im Fachwerkstädtchen Hitzacker nur einen Steinwurf von der Elbe entfernt, wo Störche, Biber und Seeadler zu Hause sind. Der Elberadweg lädt zu Tagestouren ein. Abends kommen die Besucher:innen in einem der 25 Tiny Houses oder der sieben mobilen Betten unter – und werden morgens vom Vogelkonzert geweckt.
Für die Holzhäuschen haben die Dannebergs umweltfreundliche und regionale Materialien verwendet. Auch von der Bettwäsche über die Seife bis zum Essen ist alles bio. Das Hotel ist so beliebt, dass die Dannebergs bereits ein zweites in der Südeifel aufgemacht haben. Hier wie dort fließt neben dem Strom von den eigenen Solarpaneelen der echte Ökostrom von Green Planet Energy. „Dieser Strom passt einfach am besten zu uns“, sagt Eva Danneberg. „Er ist durch und durch grün und schont die natürlichen Ressourcen.“
Diese Ressourcen sind den Menschen im Wendland und im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue traditionell ein besonderes Anliegen. „Wir lieben diese Mischung aus kreativen und engagierten Leuten,“ sagt Holger Danneberg und meint die spezielle Szene aus Künstler:innen und Aktivist:innen, die geprägt ist von über 40 Jahren Widerstand gegen das Atommülllager in Gorleben.
Green Planet Energy und Destinature
Mit „Werkhaus“ sind die Dannebergs bereits seit 2009 Kund:innen von Green Planet (damals noch Greenpeace) Energy. Die Firma, die Eva Danneberg Anfang der 1990er Jahre gegründet hat, produziert neben optischen Spielzeugen wie Kaleidoskopen auch Ablagesysteme fürs Büro, Wohnaccessoires, Geschenkartikel, Möbel und Warendisplays. Charakteristisch ist das Stecksystem, das die Dannebergs dafür entwickelt haben.
Auch die Tiny Houses im Destinature-Urlaubsdorf sind mit zusammengesteckten Möbeln eingerichtet. Manche bieten eine Trockentoilette, Infrarotheizung und Terrasse, andere sind als „Bett to go“ noch einfacher gehalten – unter einem Zeltdach. Ein barrierefreier Sanitärbereich steht allen Gästen zur Verfügung. „Eigentlich sind wir ein Luxushotel“, sagt Holger Danneberg mit Blick nach draußen. „Der wahre Luxus bei uns ist die Natur.“
Unsere Kollegin Anne hat schon ein Wochenende im Destinature Dorf Hitzacker verbracht und ihre Erfahrungen beim nachhaltigen Urlauben festgehalten.
