Drohnenansicht eines barocken Schlosses umgeben von Bäumen bei Sonnenschein.

Solarstrom plus bringt grüne Energie nach Schloss Türnich

Mit unserem Fördertarif Solarstrom plus unterstützen wir gemeinsam mit unseren Kund:innen Solarenergie-Projekte in (ehemaligen) Kohlerevieren – wie das Schloss Türnich bei Köln. Es entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und ist eine der letzten vollständig erhaltenen Barock-Anlagen in der Region. Hier lädt die Natur- und Kulturstiftung Schloss Türnich in historischem Flair Besucher:innen zu Führungen durch den Permakulturgarten, zum Feiern, Genießen und Entdecken ein. Eine Solaranlage trägt seit November 2024 zum Nachhaltigkeitsgedanken der Stiftung bei und liefert sauberen Sonnenstrom – mitfinanziert von Green Planet Energy.

Inhalt

Der Braunkohletagebau Frechen

Schloss Türnich liegt in unmittelbarer Nähe des mittlerweile rekultivierten Braunkohletagebaus Frechen. Seit 1951 förderte das Unternehmen Rheinbraun 334 Millionen Tonnen Braunkohle. Insgesamt sechs Ortschaften wurden im Laufe der Betriebszeit ganz oder teilweise abgebaggert – und etwa 7.000 Menschen mussten ihre Heimatorte verlassen. 

Im Jahr 1986 stellte die Firma den Braunkohleabbau ein, und es begannen umfangreiche Rekultivierungsarbeiten. Dabei entstand neben landwirtschaftlichen Flächen und Gewerbegebieten auch das sogenannte Marienfeld: ein Naherholungsgebiet mit Waldflächen, Wiesen und einem See. Der Tagebau grenzte an die Erftaue an und dazwischen befindet sich Schloss Türnich.

Schloss Türnich: Vom Familienstammsitz zum Begegnungsort

Der Tagebau brachte die Schlossmauern bereits in den 1950er Jahren ins Wanken: um etwa drei Meter sind sie seither abgesunken. „Die Senkungsschäden waren so erheblich, dass das Schloss einzustürzen drohte. Meine Familie musste es 1979 räumen“, erinnert sich Severin Graf Hoensbroech, dessen Familie das Schloss seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehört.  

Die Hoensbroechs investierten Zeit und Geld, um die gesamte Schlossanlage zu erhalten und schrittweise zu restaurieren. Und sie sind längst noch nicht fertig: Besonders das prachtvolle Schloss ist weiterhin eine Ruine. Doch drumherum ist schon eine Menge passiert. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie mittlerweile auch von zahlreichen Ehrenamtlichen oder Mitgliedern aus der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), die die Hoensbroechs im ehemaligen Barockgarten aufgebaut haben. „Ohne diese großartigen Menschen könnten wir einpacken“, erklärt Hoensbroech.

Außerdem öffnete die Familie die Türen und Tore der Schlossanlage. Ob Bogenschießen als Firmenevent oder die Familienfeier in besonderem Ambiente – es gibt kaum einen Wunsch, den Hoensbroechs nicht erfüllen können. Severin Hoensbroech will jedoch noch viel mehr:

Genau hier, im ehemaligen Braunkohlegebiet, wollen wir einen nachhaltigen Erfahrungs- und Begegnungsort erschaffen. Wir laden alle Menschen aus der Region und darüber hinaus ein, sich über natürliche und soziale Kreislaufprozesse auszutauschen und sie aktiv mitzugestalten. Denn wenn wir die Welt um uns herum verstehen und zum Besseren verändern wollen, brauchen wir viele verschiedene Perspektiven.

Von komplexen Strukturen wie unserem Ökosystem ist Hoensbroech fasziniert. Sein Ziel: „Wir wollen hier im Kleinen das System in Ordnung bringen.“ Im Fokus stehen dabei die Themen Ernährung, Gesundheit, Ökologie und natürlich Erneuerbare Energien.  

Montage einer Solaranlage auf einem Hausdach

Jeden Cent wert: Unser Solarstrom plus

Solarstrom plus ist unser besonderer Fördertarif. Ihr zahlt in diesem Tarif 1 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde zusätzlich, um Solarprojekte in ehemaligen Kohleabbaugebieten zu unterstützen.

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Biodiversität im »Phantasialand für Nachhaltigkeit«

Bereits in den 1980er Jahren begann Godehard von Hoensbroech den einmaligen Schlosspark zu restaurieren, der das Schloss umgibt. Neben einem kleinen Waldbiotop erstrecken sich knapp 20 Kilometer Wallhecken in der Landwirtschaft. Sein Sohn Severin geht mit seiner Frau Anja noch einen Schritt weiter: Sie wollen verschiedene Wald-Weide-Systeme etablieren und natürliche Synergien nutzen. Hühner picken und scharren unter Obstbäumen und zwischen Walnussbäumen tauchen neuerdings lange Hörner auf: Seit kurzem können aufmerksame Besucher:innen schottische Hochlandrinder rund um das Schloss sehen: 15 Tiere pflegen und düngen nun die umliegenden Weiden. Eingebettet sind diese Maßnahmen in ein Agroforstprojekt, das auf insgesamt sieben Hektar ausgeweitet werden soll. 

Zum Konzept gehört für Familie Hoensbroech auch, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Der Schlosspark mag auf den ersten Blick etwas wild aussehen – manche würden sogar sagen: ungepflegt. Doch dahinter steckt System:  

Viele Leute waren zuerst sehr unglücklich. Sie dachten, wir lassen den Schlosspark verkommen. Sterile Parkanlagen gibt es zur Genüge. Wir finden einen naturnahen, lebendigen Park viel schöner – und die meisten unserer Besucher:innen mittlerweile auch.

Severin Hoensbroechs Traum von einem „Phantasialand für Nachhaltigkeit“ nimmt mit einem besonderen Förderprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene (BNErft) bereits Gestalt an. Biodiversität, gesunde Ernährung, ein lebendiger Boden – alles hängt miteinander zusammen. Die Stiftung lädt junge Menschen ein, diese Zusammenhänge gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zu erforschen. Projektpartner der Bildungslandschaft für nachhaltiges Handeln ist das renommierte Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. 

Sonnenstrom für den Natur- und Gebäudeschutz

Die PV-Anlage auf dem Dach des Mühlenhofs wurde mit Mitteln aus dem Solarstrom plus-Fördertopf von Green Planet Energy gebaut und hilft seit November 2024 beim Natur- und Gebäudeschutz. Weil die Erft viel Sand und Schlamm mit sich führt, muss der Fluss um Schlossteiche herumgeleitet werden, damit sie nicht verschlammen. Dadurch fehlt Sauerstoff und die Teiche drohen zu kippen. Mit dem Solarstrom betreibt Schloss Türnich eine Belüftungsanlage, die die Schlossteiche mit Sauerstoff anreichert. 

Dieser „Springbrunnen“ sieht hübsch aus, ist vor allem aber ein Fest für die Mikroorganismen, deren Abbauprozesse die Teiche gesund halten. Außerdem liefert die PV-Anlage Strom für eine Trocknungsanlage in der Kapelle und für eine Wandheizung in einem Raum der Vorburg. Die benötigt eine deutlich geringere Vorlauftemperatur als klassische Heizungen, liefert wertvolle Strahlungswärme und beugt damit kosteneffizient Schimmel vor.

Preisrechner Solarstrom plus

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kWh/Jahr

Energiewende und Denkmal: Schloss Türnich zeigt, was möglich ist

„Wir zeigen mit dem Projekt Türnich: So ein altes Baudenkmal muss keine Energieschleuder sein. Man braucht nur die richtigen Ideen und dann die richtigen Leute, um diese Ideen Wirklichkeit werden zu lassen“, erklärt Severin Hoensbroech. Er weiß auch: Fertig ist man nie mit solch einem Projekt, und die Restaurierung wird noch viel Zeit und Geld benötigen. „Genau das macht für uns den Reiz aus: die Schlossanlage kontinuierlich zu optimieren und jeden Tag aufs Neue zu schauen, was alles möglich ist, wenn man nur will.“ 

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