Eine konsequente Energiewende mit dem Ziel einer hundertprozentigen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien wird erst möglich durch grünen, also erneuerbar produzierten Wasserstoff – wir nennen es „Windgas“. Ohne Windgas-Anlagen, die überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen per Elektrolyse in Wasserstoff wandeln und damit speicherbar machen, wäre eine künftige Vollversorgung aus Erneuerbaren nicht erreichbar.

PEM-Elektrolyseur der Power-to-Gas-Anlage in Haßfurt
In Kooperation mit den Stadtwerken Haßfurt entstand 2016 ein Windgas-Elektrolyseurs am Mainhafen, der überschüssigen Strom aus dem nahen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald sowie aus weiteren Windenergie- und Solaranlagen in erneuerbaren Wasserstoff umwandelt.

Denn erst die Windgas-Technologie kann dank der enormen vorhandenen Gasspeicher-Kapazitäten wetterbedingte Schwankungen bei Wind und Sonne über Monate hinweg ausgleichen.

Damit die Windgas-Technologie allerdings ihr Potenzial voll entfalten kann, müssen für sie faire Marktbedingungen geschaffen werden. Diese Notwendigkeit wurde von der Bundesregierung lange ignoriert. Wir setzen uns als Windgas-Pionier deshalb auch im Rahmen unserer politischen Arbeit dafür ein, dieser wichtigen Speichertechnologie durch bessere rechtliche Rahmenbedingungen endlich zum Durchbruch zu verhelfen – auch, um eine echte Alternative zum importierten fossilen Erdgas zu schaffen.

Und wir achten darauf, dass der produzierte Wasserstoff dabei wirklich „grün“ bleibt.

Chronologie

Windgas
im Zeitverlauf

2016
Oktober
Elektrolyseur Haßfurt im Regelbetrieb

Nach einem mehrwöchigen erfolgreichen Testlauf nimmt der neuartige Windgas-Elektrolyseur von Greenpeace Energy und den Städtischen Betrieben Haßfurt im Herbst seinen Regelbetrieb auf. Die hochmoderne Anlage am Mainhafen wandelt überschüssigen Strom aus dem nahen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald sowie aus weiteren Windenergie- und Solaranlagen in erneuerbaren Wasserstoff um.  Der in der fränkischen 14.000-Einwohner-Stadt eingesetzte 1,25-Megawatt-Elektrolyseur gehört zur neuesten Generation und produziert nicht nur Wasserstoff, sondern verhindert auch Ausfälle im lokalen Stromnetz, wo Erzeugung und Verbrauch immer im Gleichgewicht bleiben müssen.

Stellten den neuartigen Elektrolyseur in Haßfurt vor (v.l.n.r.): Nils Müller von Greenpeace Energy, Haßfurts Bürgermeister Günther Werner und Stadtwerk-Chef Norbert Zösch.

2015
August
Präsentation Windgas-Studie

Erst die Windgas-Technologie ermöglicht in Deutschland bis 2050 eine vollständige Stromversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und senkt zugleich die Kosten für die Energiewende um hohe Milliardenbeträge. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die Energiewende in Deutschland“ der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) und des Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool, die im Auftrag von Greenpeace Energy erstellt wurde.

Sie präsentierten die Studie in Berlin (v.l.n.r.): Thorsten Lenck (Energy Brainpool), Marcel Keiffenheim (Greenpeace Energy), Prof. Michael Sterner (FENES)

2014
Dezember
Windgas-Einspeisung beginnt

Gaskunden von Greenpeace Energy erhalten ab sofort auch Wasserstoff, der klimaneutral und erneuerbar mit Windstrom hergestellt wird. In Prenzlau wird das Hybridkraftwerk des Windenergie-Unternehmens Enertrag an das nationale Gasnetz angeschlossen. Über eine kurze Stichleitung wird der Wasserstoff – auch Windgas genannt – fortan in das Erdgasnetz eingespeist. Mit Beginn der Einspeisung in Prenzlau enthält der Gasmix von Greenpeace Energy nun einen ersten Anteil Wasserstoff, den das Unternehmen in den nächsten Jahren schrittweise erhöht.

2013
Oktober
Spatenstich

Die Einspeisung von Wasserstoff für die proWindgas-Kunden von Greenpeace Energy rückt näher. Im brandenburgischen Prenzlau findet der erste Spatenstich statt, um die Windgasanlage unseres Kooperationspartners Enertrag ans Gasnetz anzuschließen. Das künftig dort eingespeiste Windgas von Greenpeace Energy hat eine besonders hohe ökologische Qualität. Denn der Enertrag-Elektrolyseur arbeitet mit Windstrom aus drei Windenergieanlagen in unmittelbarer Nähe, mit denen er über eine Direktleitung verbunden ist.

Foto: Ronald Mundzeck / Enertrag

2011
Juli
Einführung proWindgas

Mit der Einführung des Gasprodukts proWindgas beginnt Greenpeace Energy mit seinem Pioniervorhaben, das vorhandene Erdgasnetz als Speicher für Ökostrom zu erschließen und Gas zu einer wirklich nachhaltigen Ressource zu machen. Möglich macht das die Windgas-Technologie: Diese nutzt Strom aus Windkraftanlagen, um einen so genannten Elektrolyseur anzutreiben. Dieses Gerät spaltet Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff auf. Der so – ganz ökologisch – erzeugte Wasserstoff wird dann ins Erdgasnetz eingespeist und von Verbrauchern zum Heizen oder Kochen genutzt. Ab dem Sommer können Kunden in den neuen proWindgas-Fördertarif wechseln, dem ersten dieser Art in Deutschland.

Aktuelles zum Thema Windgas/Wasserstoff

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Informationen

Im Auftrag von Greenpeace Energy wurde von der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) und der Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool diese Studie zum Thema „Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die Energiewende“ erstellt.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie „Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die Energiewende“ haben wir als kompakte Broschüre unter dem Titel „Warum Windgas die Energiewende sicher macht und Kosten senkt“ zusammengefasst.
Veröffentlich im März 2017: Die Kurzanalyse von Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy zeigt, wie die Nutzung von überschüssigem Strom in besonders windreichen Regionen Norddeutschlands Verbraucher um hohe Millionenbeträge entlasten kann.

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