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EnergiewendeKohleausstiegKita-Solaranlage: Glücksgefühle im Kohlerevier

Kita-Solaranlage: Glücksgefühle im Kohlerevier

Im Rheinischen Braunkohlerevier wächst die Zahl der Solaranlagen – auch dank Kund:innen von Green Planet Energy, die diese mit dem Tarif Solarstrom plus unterstützen.  Der dritte Teil unserer Blog-Reihe über neue PV-Projekte im Rheinischen Revier führt erneut ins rheinische Bergheim.

Für eine spontane Prise Glück muss Andreas Mock nur das Handy aus der Tasche ziehen und eine App öffnen. Die zeigt ihm, wie viel Strom die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kindertagesstätte St. Remigius im rheinischen Bergheim bereits produziert hat. Über 10.000 Kilowattstunden sind es schon. „Mehr als geplant“, sagt Mock gut gelaunt. Dabei ist die Anlage erst rund zwei Monate in Betrieb.

Die Entscheidung, Sonnenstrom auf der Kindertagesstätte zu produzieren, fiel zu Beginn der Gaskrise im Winter 2022, nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. „Wir sind da alle noch einmal für das Thema Energiesparen sensibilisiert worden“, sagt Mock, der im Kirchenvorstand für den Kindergarten zuständig ist. Zwei Themen bestimmten die Diskussionen: einerseits der Umweltschutz, andererseits die stark gestiegenen Energiekosten.

Die Zeit der Kohle ist vorbei

Um an den Ausgaben für Strom und Gas zu sparen, beschloss die Kirchengemeinde, in den Kirchen die Heizungen auszuschalten – selbst im tiefsten Winter. Für die Kita St. Remigius, die Jahr für Jahr bislang rund 6.000 Euro alleine für Strom ausgab, war das keine Option. Die Kinder sollten schließlich nicht frieren. Stattdessen schlug Andreas Mock eine andere Lösung vor: Die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kita. Hier, im rheinischen Braunkohlerevier, gab es zunächst allerdings auch skeptische Stimmen. Einst hingen viele Arbeitsplätze von fossilen Brennstoffen ab. Die Kohle- und Stahlindustrie wirkte allen Umweltfolgen zum Trotz auch kulturell prägend. „Aber diese Zeit ist zu Ende“, sagt Andreas Mock, „und dessen sind wir uns vollkommen bewusst.“ Der pensionierte Bankdirektor, der privat selbst eine kleine Solaranlage betreibt, konnte berichten, wie positiv sich die PV-Produktion auf seinen Energieverbrauch und die Verbrauchskosten auswirkt. Das überzeugte.

Solaranlage für 60 Prozent des Strombedarfs der Kita

Auch Green Planet Energy unterstützte die Idee und übernahm aus seinem von den Solarstrom plus-Tarifkund:innen gefüllten Fördertopf die Hälfte der Investitionskosten. So konnte die Kita eine große Anlage mit einer Leistung von fast 30 Kilowatt Spitzenleistung errichten. Das hat mehrere Vorteile. Aufgrund der größeren Fläche liefert die Anlage selbst in der dunklen Jahreszeit noch Energie. „Wir gehen davon aus, dass wir damit im Jahresverlauf 60 Prozent unseres Strombedarfs decken können“, prognostiziert Andreas Mock.

An sonnigen Tagen hingegen produziert die Anlage weit mehr Elektrizität, als die Kita selbst verbraucht. Den Überschuss speist die Anlage ins Netz ein. Das bringt Geld in die Kita-Kasse, mit dem perspektivisch eine Wärmepumpe zumindest teilweise finanziert werden könnte. Über die Anschaffung will die Gemeinde entscheiden, wenn die Photovoltaik-Anlage ihr erstes Betriebsjahr hinter sich hat. Außerdem unterstützt der Verkauf des überschüssigen Stroms den Sozialfonds des Kindergartens, der damit Familien in finanziellen Schwierigkeiten hilft. Auch kleinere Ausflüge wie beispielsweise einen Zoobesuch könnte der Kindergarten zukünftig daraus finanzieren. Auf diese Weise sorgt die Photovoltaik-Anlage auf dem Kita-Dach nicht nur bei Andreas Mock für Glücksgefühle und strahlende Gesichter.

Dies ist der dritte Teil unserer Solarstrom plus-Serie. Hier finden Sie die weiteren Artikel der Serie:

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Kinderleicht eigenen Solarstrom produzieren

Kuckum bleibt: Ein Dorf trotzt den Kohlebaggern und setzt auf Solarenergie