Heizen mit Wärmepumpe: Erfahrungen und Tipps
Richtig Heizen mit Wärmepumpe: Unsere Erfahrungen und Tipps für eine effiziente und kostengünstige Nutzung ▶ Jetzt mehr erfahren!
Richtig heizen für das Klima und den Geldbeutel: Etwa zwei Drittel der Energie, die wir im Haushalt verbrauchen, ist Heizenergie – und das, obwohl die Heizperiode meist nur ein paar Monate im Jahr andauert. Wir haben euch darum die besten Tipps rund ums sparsame Heizen zusammengestellt.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es spielen viele unterschiedliche Faktoren mit ein – etwa, um welchen Raum es geht oder welche Art von Heizung ihr habt. Und auch euer persönliches Temperaturempfinden spielt natürlich eine Rolle. Im Folgenden findet ihr die wichtigsten Faktoren.
Nicht für jeden Raum gilt die gleiche Temperaturempfehlung. Wer richtig heizen möchte, sollte also auch auf die Art des Raumes achten. Wir sind für euch durch alle Zimmer gegangen und haben euch Empfehlungen für die ganze Wohnung oder das ganze Haus in einer praktischen Übersicht zusammengefasst.
Raum | Temperatur | Tipps |
Wohnzimmer | 20 °C | Wärmt euch selbst statt des Raumes: zum Beispiel mit dicken Pullovern und Socken. |
Schlafzimmer | 16 – 18 °C | Für einen angenehmen Schlaf sollte es weder zu warm noch zu kalt sein, damit der Körper nicht schwitzt oder friert. |
Kinderzimmer | 21 – 23 °C | Auch für Kinder gilt: Zum Schlafen darf es ein bisschen kühler sein. Ihr könnt die Heizung nachts also auf etwa 19 °C herunterregeln. |
Büro / Arbeitszimmer | 19 – 20 °C | Auch für die Gesundheit gut: Wenn euch die aktuell empfohlenen 19 °C zwischendurch ein wenig zu frisch sind, bewegt euch und bringt den Kreislauf in Schwung. |
Küche | 18 °C | Die Abwärme zum Beispiel des Kühlschranks und auch das Kochen selbst geben eine Grundwärme an die Küche ab. Darum reicht es, die Heizung auf etwa 10 °C einzustellen. |
Bad | 22 °C | Heizt am besten nur morgens zum Duschen auf 22 °C. Wichtig: Das Bad ist ein Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit. |
Besonders relevant sind unsere Tipps zum richtigen Heizen natürlich im Winter, wenn ihr mehr oder weniger durchgängig heizen müsst. Aber wie sieht das ideale Heizverhalten im Frühling oder Herbst aus – also in den Jahreszeiten, in denen es mal richtig warm, mal empfindlich kalt und immer wieder irgendwas dazwischen ist? Die perfekte Lösung ist eine witterungsgeführte Heizungsregelung, mit der die Heiztemperatur automatisch an die aktuellen Außentemperaturen angepasst wird. So bleibt es in euren Räumen konstant so warm, wie ihr es gerne habt.
Wird eure Heizung nicht automatisch reguliert, müsst ihr selbst übernehmen. Am besten geht das mit Thermostaten, die euch immer anzeigen, wie warm es wo in eurem Zuhause gerade ist. Sinkt die Temperatur auf unter 15 Grad, solltet ihr die Heizung etwas aufdrehen. Wird es wärmer als 20 Grad, könnt ihr sie ausschalten.
Auch die Art des Hauses, in dem ihr wohnt, spielt eine Rolle, wenn ihr richtig heizen wollt. Im (unsanierten) Altbau ist es zum Beispiel besonders wichtig, Fenster und Türen möglichst gut zu isolieren, weil hier viel Wärme verloren geht. Neben dem guten alten Zugluftdackel gibt es dafür auch modernere Lösungen; etwa Isolierfolien oder zusätzliche Dichtungen für die Fensterrahmen.
In neueren Gebäuden ist der Wärmeverlust meist kein Problem. Ist eine Fußbodenheizung eingebaut, müsst ihr aber auf eine andere Besonderheit achten: Die Fußbodenheizung kommt nur langsam auf Temperatur. Darum solltet ihr sie nicht komplett ausschalten, wenn ihr ein paar Stunden oder Tage nicht zu Hause seid. Das anschließende Aufheizen von null an würde viel mehr Energie verbrauchen als einsparen. Der Schlüssel für eine effizient genutzte Fußbodenheizung liegt in einer möglichst konstanten Temperatur.
Als Mieter:in könnt ihr euch meistens leider nicht aussuchen, welchen Energieträger ihr fürs Heizen nutzt. Effizient heizen könnt ihr also vor allem durch euren Verbrauch. Und als Vermieter:in? Auch in Mietshäusern müssen alte Heizanlagen früher oder später gegen moderne ausgetauscht werden. Modern, das heißt in diesem Fall auch effizient und nachhaltig. Denn Öl und Gas sind nicht nur schlecht fürs Klima, sondern werden auch immer teurer – nicht zuletzt wegen der steigenden CO₂-Abgaben. Eine besondere Rolle in der Zukunft des Heizens spielt die Wärmepumpe. Mit dem richtigen Modell lassen sich größere Mehrfamiliengebäude ebenso gut heizen wie ein kleines Einfamilienhaus.
Zur Wärmepumpen-BeratungDie Investition für eine Wärmepumpe müsst ihr bei Mehrfamilienhäusern übrigens nicht selbst tragen. Mit dem sogenannten Wärmecontracting übernehmen das wir von Green Planet Energy. Im Gegenzug bekommen wir für die Heizungspumpe einen monatlichen Grundpreis und eine Vergütung je verbrauchter Kilowattstunde.
Zum WärmecontractingIhr habt schon eine Wärmepumpe verbaut? In einem anderen Blogbeitrag geben wir Einblicke in unsere Erfahrungen beim Heizen mit Wärmepumpen.
Auf den meisten älteren Heizungsthermostaten stehen statt präziser Temperaturangaben nur ungefähre Wärmestufen. Aber welche Stufe entspricht welcher Temperatur? Als Faustregel gilt: Stufe 3 steht für etwa 20 Grad. Jede Stufe höher oder niedriger verändert die Temperatur um 4 Grad. Um einen Raum auf 19 Grad zu heizen, müsstet ihr das Thermostat also auf 2 ¾ stellen.
Tipp: Genauer lässt sich die Temperatur über digitale Thermostate regeln, die ihr zum Beispiel im Baumarkt bekommt. Diese zeigen nicht nur auf eine Nachkommastelle genau an, wie warm es ist, sondern können die Heizung oft auch smart regulieren.
Eine gute Regel ist es, die Temperatur nachts auf etwa 16 bis 18 Grad Celsius zu senken, anstatt die Heizung ganz abzuschalten. So bleiben die Räume warm genug für einen erholsamen Schlaf und ihr spart trotzdem Energie.
Richtiges Lüften sorgt für regelmäßigen Luftaustausch und minimiert das Risiko für Schimmelbildung. Öffnet alle Innentüren und macht (im Winter) für etwa fünf bis zehn Minuten die Fenster weit auf. Die Heizung sollte währenddessen ausgestellt werden. Nach dem Stoßlüften solltet ihr die Fenster komplett schließen, statt sie auf Kipp zu lassen.
Die ideale Luftfeuchtigkeit in Innenräumen liegt bei 40 bis 60 Prozent. Mit einem Hygrometer könnt ihr sie messen – und so schnell die Fenster zum Stoß- oder Querlüften öffnen, wenn der Wert zu hoch liegt.
Egal, ob ihr eine Gasetagenheizung habt, per Wärmepumpe oder mit einem ganz anderen System heizt: Beim Heizen auf die Effizienz zu achten, ist immer eine gute Idee. Fürs Klima, wenn es bei euch noch nicht ohne fossile Energie geht – und in jedem Fall für euer Konto. Denn klimafreundliche Technologien machen das Heizen zwar günstiger, aber eben nicht kostenlos.
Wenn eure Heizkörper ab einer bestimmten Uhrzeit weniger warm sind, ist in eurem Gebäude vermutlich eine so genannte Nachtabsenkung aktiv. Das heißt: Die Temperatur wird nachts gesenkt, um Energie zu sparen. Weil ihr nachts meistens unter der Decke liegt und das Systems morgens automatisch wieder hochreguliert wird, geht dabei an Komfort meistens nichts verloren – dann jedenfalls, wenn die eingestellten Uhrzeiten und Temperaturen zu eurem Tag-Nacht-Rhythmus passen.
Wenn ihr tagsüber zum Beispiel im Büro seid, könnt ihr die Heizung für diese Zeit getrost um zwei Grad drosseln. Ganz ausschalten solltet ihr sie aber nicht. Denn wenn die Heizung am Abend, wenn ihr wieder zu Hause seid, einen Kaltstart hinlegen muss, kostet das meistens mehr Energie.
Auch während des Urlaubs solltet ihr die Heizung im Winter nicht ganz ausstellen, damit sich kein Schimmel bildet oder Leitungen einfrieren und platzen. Unsere Empfehlung für längere Abwesenheit: Heizt euer Zuhause je nach Außentemperatur auf etwa 15 bis 18 Grad.
Der Heizungs-Check ist eine umfassende Überprüfung der gesamten Heizungsanlage auf Effizienz. Dabei werden Kessel, Pumpen, Thermostate und andere Teile der Heizanlage untersucht. Im Gegensatz dazu ist der hydraulische Abgleich eine spezifische Maßnahme, die darauf abzielt, die gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus zu gewährleisten. Hierbei werden die Heizkörperventile so eingestellt, dass jeder Raum optimal beheizt wird, ohne Energie zu verschwenden. Beide Maßnahmen tragen zur Effizienzsteigerung und Senkung der Heizkosten bei.