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Nachhaltiger AlltagTipps & InspirationenWasser sparen: 6 praktische Tipps für den Alltag

Wasser sparen: 6 praktische Tipps für den Alltag

Wisst ihr, wie viel Wasser ihr jeden Tag verbraucht? Vermutlich mehr als wirklich nötig ist. Denn egal, ob beim Duschen, Händewaschen oder Pflanzengießen, häufig kommt es zu unnötiger Wasserverschwendung im Haushalt. Dabei ist es gar nicht schwer, Wasser zu sparen: Schon kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen – auf eurer Wasserrechnung und für die Umwelt. Hier kommen sechs praktische Wasserspartipps, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Warum Wassersparen wichtig ist

Wasser sparen lohnt sich. In Deutschland verbraucht jeder Mensch laut Umweltbundesamt durchschnittlich 126 Liter Wasser pro Tag – häufig ganz unbemerkt. Doch wo geht das ganze Wasser hin? Die großen „Wasserfresser“ verstecken sich oft dort, wo wir sie kaum wahrnehmen. Hier einige Beispiele:

  • Toilettenspülung: Bei jedem Spülgang gehen 9 bis 14 Liter Wasser den Abfluss herunter.
  • Duschen und Baden: Schon ein zehnminütiges Bad verbraucht bis zu 150 Liter Wasser.
  • Waschen: Besonders alte Waschmaschinen nutzen sehr viel Wasser pro Waschgang – bis zu 200 Liter.

Die Folge: Der hohe Wasserverbrauch treibt eure Wasserrechnung in die Höhe und belastet die Umwelt. Denn Wasser ist eine knappe Ressource: In vielen Regionen der Welt herrscht Wassermangel – mit dramatischen Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Auch wenn wir in Deutschland (noch) keinen Wassermangel haben: Hohe Temperaturen und weniger Regen infolge des Klimawandels sorgen auch bei uns dafür, dass Wasser knapper wird, während der Wasserbedarf gleichzeitig steigt.

Daher ist es wichtig, unseren Wasserfußabdruck zu verringern – also die Menge Wasser, die wir direkt und indirekt verbrauchen, etwa durch Lebensmittel oder Kleidung. Jeder Liter Wasser, den ihr weniger verbraucht, zählt.

Praktische Wasserspartipps für euer Zuhause

Ob in der Küche, im Badezimmer oder im Garten: Im Haushalt könnt ihr an vielen Stellen den Wasserverbrauch reduzieren – und euren Beitrag zu einer gesunden Umwelt leisten.

Tipp 1: Toilettenspülung – Kleine Taste, große Wirkung

Die Toilettenspülung ist einer der Spitzenreiter im Wasserverbrauch eures Haushalts. Aber keine Sorge: Ihr müsst nicht zur Camping-Toilette greifen, um Wasser effektiv zu sparen. Neuere Toiletten haben oft zwei Spültasten, mit denen ihr verschiedene Spülstufen auswählen könnt – wassersparend für kleinere , mehr Wasser für größere Geschäfte.

Für ältere Toiletten-Modelle gibt es Einsätze für den Spülkasten, die leicht nachgerüstet werden können. Die Einsätze verringern das Fassungsvolumen im Spülkasten und sorgen so dafür, dass weniger Wasser pro Spülgang genutzt wird.

Eingeseifte Hände unter einem edelstahlfarbenen Wasserhahn. Die zugehörigen Arme sind dunkel behaart.

Tipp 2: Händewaschen – saubere Hände ohne Wasserverschwendung

Händewaschen mit Wasser und Seife ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Während des Einseifens den Wasserhahn zudrehen. Das klingt simpel, wird aber oft vergessen, wodurch viel Wasser unnötig den Abfluss runterläuft. 

Noch besser: Installiert Spar-Armaturen, die den Wasserfluss reduzieren, ohne dass ihr es beim Waschen merkt. Der Effekt ist groß: Moderne Armaturen können den Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent senken.

Tipp 3: Wassersparen in der Küche beginnt beim Einkaufen

Trinken, Kochen, Abspülen: In der Küche wird täglich jede Menge Wasser verbraucht – direkt und indirekt.  

  • Schon beim Kauf von Gemüse, Obst und anderen Lebensmitteln, könnt ihr auf eine nachhaltige Wassernutzung achten: Bei saisonalen Gemüse- und Obstsorten, die in eurer Region ökologisch angebaut wurden, wird für den Anbau und die Lagerung viel weniger Wasser benötigt als für den Import exotischer Früchte. So schützt ihr die Umwelt und unterstützt die Landwirtschaft bei euch um die Ecke.  
  • Nudeln, Kartoffeln & Co. müssen nicht in literweise Wasser baden. Oft reicht schon ein kleinerer Topf. Tipp: Kochwasser nicht weggießen, sondern abgekühlt zum Pflanzen gießen nutzen. 
  • Bei den meisten Geschirrspülern gibt es ein Öko-Programm, bei dem Strom und Wasser möglichst effizient genutzt werden. Ist die Maschine voll oder geht noch was rein? Um Wasser zu sparen, lohnt es sich, den Geschirrspüler nur voll beladen zu starten. Wer noch von Hand spült, sollte zwei Becken nutzen – eins zum Waschen, eins zum Abspülen –, statt das Wasser durchgehend laufen zu lassen.

Tipp 4: Baden und Duschen – weniger ist mehr

Ein Vollbad ist purer Luxus – und sollte es auch bleiben. Denn beim Baden verbraucht ihr bei einer Wanne bis zu 150 Liter Wasser. Kurzes Duschen reicht völlig, um sauber und wach zu werden. Das Einsparpotenzial ist groß: Mit einer fünfminütigen Dusche verbraucht ihr nur die Hälfte des Wassers. 

Ihr wollt nicht auf ein ausgiebiges Duscherlebnis verzichten? Mit wassersparenden Duschköpfen könnt ihr dennoch etwas tun: Die speziellen Duschköpfe mischen Luft unter das Wasser und reduzieren so die Wassermenge. So verbraucht ihr ohne Komforteinbußen weniger Wasser – und spart unnötige Kosten. 

Die Waschtrommel einer Waschmaschine von nahem aufgenommen. Sie ist mit bunter Kleidung befüllt.

Tipp 5: nachhaltig Waschen mit weniger Wasser

Die Waschmaschine kann ein echter „Wasserfresser“ sein. Besonders ältere Modelle sind meist nicht sehr energieeffizient. Beim Kauf einer neuen Maschine lohnt es sich daher besonders auf das Energielabel zu achten: Ein Verbrauch von 40 Litern pro Waschgang gilt als sparsam.  

Waschen sollte sich für euch lohnen: Stellt die Waschmaschine daher nur an, wenn sie voll ist. Halbleere Trommeln sind echte Wasserverschwender. Beim Waschmittel ist die richtige Dosierung entscheidend: Viel Waschmittel benötigt sehr viel Wasser zum Ausspülen – das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. 

Übrigens: Nicht nur Wasser, auch durch Strom sparen im Alltag könnt ihr Kosten senken – und die Umwelt schützen. Hier findet ihr praktische Tipps zum Stromsparen.

Tipp 6: Pflanzen nachhaltig bewässern 

Auch in auf dem Balkon oder in eurem Garten könnt ihr mit diesen einfachen Mitteln Wasser sparen:

  • Gesammeltes Regenwasser steht euch kostenlos zur Verfügung und ist ideal, um eure Pflanzen ressourcenschonend zu bewässern. Wusstet ihr, dass ihr Regenwasser auch für eure Toilette nutzen könnt? Mit einer speziellen Anlage kann so die Toilettenspülung betrieben werden. Informiert euch bei einem Fachbetrieb, wie Regenwasser in eurem Zuhause genutzt werden kann. 
  • Gartenpflanzen gießt ihr am besten morgens und abends, um Verdunstung bei hohen Temperaturen zu vermeiden. Um Wasser möglichst effizient zu nutzen, sollte es am Boden gezielt in die Nähe der Wurzeln gegeben werden.  

Übrigens: Intelligente Wassermanagement-Systeme, wie smarte Bewässerungsanlagen, nutzen Wasser möglichst gezielt und effizient.

Fazit: Wasserverbrauch reduzieren – jeder Tropfen lohnt sich! 

Wasser sparen ist nicht schwer und beginnt schon mit kleinen Gewohnheiten. Ob beim Händewaschen, der Toilettenspülung oder der Nutzung von Sparprogrammen beim Waschen: Mit einfachen Wasserspartipps könnt ihr ganz leicht Kosten sparen und dabei die Umwelt schonen. 

Weltweit haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser. Mit dem Klimawandel wird auch bei uns das Wasser knapper. Umso wichtiger ist es, sorgsam damit umzugehen. Der Schutz von Wasserressourcen zum Wohle aller Menschen und der Umwelt ist Teil eines globalen Vorhabens, auf das sich die Länder der Welt geeinigt haben: die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Wir alle können mit einem bewussten Wasserverbrauch dazu beitragen.

FAQ – Häufige Fragen zum Wassersparen 

Wie viel Wasser spart man, wenn man duscht, statt badet? 

Ein Vollbad verbraucht rund 150 Liter, eine 5-minütige Dusche mit einem Spar-Duschkopf dagegen nur um die 40 Liter. Das macht eine Ersparnis von mehr als zwei Dritteln! 

Wobei verbrauchen wir im Haushalt am meisten Wasser? 

Die großen „Wasserfresser“ sind die Toilettenspülung, Dusche und Waschmaschine. Allein die Toilettenspülung macht knapp ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs aus. Wenn ihr Wasser sparen wollt, macht es also Sinn, hier anzusetzen.

Was heißt der sinkende Wasserverbrauch für die Nachhaltigkeit? 

Im Vergleich zu den 1990er Jahren ist der Wasserverbrauch in Deutschland gesunken. Viele Menschen gehen bewusster mit Wasser um und setzen in ihrem Haushalt auf energieeffiziente Technik. Weltweit bleibt aber viel zu tun, um Wasserressourcen zu schützen und einen nachhaltigen Zugang zu Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen zu ermöglichen. Wasserverschwendung und -verschmutzung in der Industrie, durch Lebensmittelimporte, Massentierhaltung oder Konsumgüter wie Kleidung zahlen ebenfalls auf unseren Wasserfußabdruck ein.  

Welche Kosten stecken hinter Trinkwasser und Abwasser? 

Preise für Trinkwasser und Abwasser setzen sich aus der Aufbereitung, dem Transport und der Entsorgung zusammen. Die Prozesse kosten Energie – und daher steigen die Wasserkosten auch mit hohen Energiekosten. Baukosten für eine robuste Wasserinfrastruktur, die den Veränderungen durch den Klimawandel standhält, könnten Wasser zudem teurer machen. Für euch bedeutet das: Je mehr Wasser ihr spart, desto geringer fallen diese Kosten aus. Klingt logisch, oder?