Die Deutsche KlimaStiftung setzt sich seit 2009 für Klimabildung und Dialog im In- und Ausland ein. Sie stellt Handlungsoptionen für eine nachhaltige Entwicklung insbesondere für den Klimaschutz anschaulich dar und animiert Menschen jeden Alters zu einer zukunftsfähigen Lebensweise. Sie initiiert Bildungsprogramme und organisiert Veranstaltungen, z.B. ihre eigene Wanderausstellung KLIMAFLUCHT. Als Stiftung stellt sie zudem Fördermittel bereit und arbeitet an gesellschaftspolitischen Themen der nationalen und internationalen Klimadebatte mit.
Übrigens: Seit Juli 2024 ist die Deutsche KlimaStiftung Genossenschaftsmitglied bei Green Planet Energy.
Könnten Sie uns einen Überblick über die Hauptziele und Projekte der Deutschen KlimaStiftung geben? An wen wenden sich Ihre Angebote?
Arne Dunker: Wir fokussieren uns auf die Schwerpunkte Klimagerechtigkeit, gesellschaftlicher Dialog und berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE). Dabei ist ein zentrales, langjähriges Projekt der Stiftung das Verbundprojekt KlimaGesichter. Im Rahmen dieses Projekts werden Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund zu Klimabotschafterinnen und -botschaftern ausgebildet. Sie teilen ihre persönlichen Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel in ihren Herkunftsländern und bieten Workshops in Schulen und anderen Einrichtungen an.
Mit dem Verbundprojekt BBNE-Lobby verfolgen wir das Ziel, Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in der betrieblichen Ausbildung zu verankern. Dabei vernetzen wir Führungskräfte, Ausbilder und Bildungsexperten an realen Begegnungsorten. Mit „So geht Zukunft!“ sprechen wir an Schulen gezielt Schülerinnen und Schüler der 9. bis 11. Klasse an, um ihnen berufliche Perspektiven im Bereich Klima- und Umweltschutz aufzuzeigen.
Das dritte Themenfeld der Deutschen KlimaStiftung widmet sich gesellschaftlichen Narrativen. Dazu gehört das Literaturprojekt KLIMAZUKÜNFTE 2050. Dieser Schreibwettbewerb richtet sich an Autorinnen und Autoren jeden Alters – ob professionell oder nicht – und lädt dazu ein, sich literarisch mit der Klimakrise und möglichen Zukunftsszenarien auseinanderzusetzen.
Wie arbeitet die Deutsche KlimaStiftung mit anderen Organisationen, der Regierung und der Wirtschaft zusammen, um ihre Ziele zu erreichen? Gibt es internationale Partnerschaften, die für die Arbeit der Stiftung von Bedeutung sind?
Arne Dunker: Wir haben starke, langjährige Partnerschaften mit Fördermittelgebern, wie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Kooperationspartnern, die unsere wichtige Bildungsarbeit unterstützen. Außerdem arbeiten wir in vielen Projekten im Verbund. Zu den Partnern zählen unter anderem das Unabhängige Institut für Umweltfragen e.V., die Neue Effizienz, die Universität Paderborn und die Hochschule Bremerhaven.
Unsere Arbeit wird auch von der UNESCO anerkannt. Wir erhielten bisher regelmäßig die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 verliehen wird.
Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in der öffentlichen Debatte angesichts der vielen Krisen weit nach unten gerückt. Was macht Ihnen Hoffnung und gibt Ihnen Motivation?
Arne Dunker: Trotz der vielen Herausforderungen erleben wir ein starkes Engagement, vor allem bei jungen Menschen. Das gibt uns und auch mir ganz persönlich Hoffnung. Auch der zunehmende politische und gesellschaftliche Druck, ambitionierte Klimaziele umzusetzen, zeigt, dass Klimaschutz wieder stärker in den Fokus rückt. Ich würde mir wünschen, dass die Politik endlich umfassend und parteiübergreifend ins Handeln kommt, um weitere Natur- und Umweltkatastrophen zu verhindern. Klimaschutz geht nur gemeinsam.
Green Planet Energy: Wie sehen Sie die Rolle der Zivilgesellschaft im Klimaschutz, und wie können Bürgerinnen und Bürger sich aktiv einbringen?
Arne Dunker: Die Rolle der Zivilgesellschaft hat sich beim Klimaschutz in den letzten Jahren verschoben. Neben dem Handlungsspielraum als Konsumenten sind Bürgerinnen und Bürger heute vor allem als politische Akteure gefragt. Sei es durch das Engagement in lokalen Klimainitiativen, nachhaltige Konsumentscheidungen oder der Organisation oder Teilnahme an Klimastreiks, oder den Gang an die Wahlurnen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, in seinem Umfeld Bewusstsein zu schaffen und Veränderungen anzustoßen.
Green Planet Energy: Welchen Rat würden Sie (jungen) Menschen geben, die sich im Bereich des Klimaschutzes engagieren?
Arne Dunker: Ich würde sie ermutigen, ihr Engagement für Klima- und Umweltschutz in ihre Berufswahl einfließen zu lassen. Aber vor allem: Bleibt neugierig, kreativ und hartnäckig und seht die Notwendigkeit zur Veränderung als große Chance eine bessere Zukunft zu bauen.
Was hat die Deutsche Klimastiftung dazu bewogen, Genossenschaftsmitglied bei Green Planet Energy zu werden? Inwieweit unterstützt das Ihre Ziele?
Arne Dunker: Mit unserer Mitgliedschaft bei Green Planet Energy setzen wir ein klares Zeichen. Es geht uns nicht nur um den Bezug von sauberer Energie, sondern auch um die gemeinsame Vision einer nachhaltigen Zukunft. Diese kann nur durch Bildung, Aufklärung und die Umstellung auf erneuerbare Energien erreicht werden.