Das ist aus Sicht von Greenpeace Energy, aber auch vieler Menschen, die sich gerne an der Energiewende beteiligen möchten, ein Versäumnis für die Energiewende als gesellschaftliches Projekt insgesamt. Um die Energiewende als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfolgreich zu gestalten, braucht es daher neue Impulse, um den Erneuerbaren-Ausbau in Städten wie auf dem Land anzukurbeln. Damit das gelingt, müssen sämtliche Akteure (Bürger*innen und Verbraucher*innen, private Haushalte, KMUs, öffentliche Einrichtungen und Kommunen) aktiv angesprochen und in die Gestaltung der Energiewende eingebunden werden.
„Das heißt: konkrete Möglichkeiten für Menschen vor Ort zu schaffen, sich ideell wie finanziell an der Errichtung von EE-Anlagen zu beteiligen und ihnen zu ermöglichen, aus genau diesen lokalen Anlagen, ihren vergünstigten Strom zu beziehen“, fordert Ariane August. Das steigert nachweislich die Akzeptanz für die Energiewende, ermöglicht echte Partizipation, hebt die Akteursvielfalt und steigert die lokale Wertschöpfung – und ?hat somit einen positiven Effekt auf Investitionen in Erneuerbare Energien. Auch haben Energiegemeinschaften das Potenzial, effizient und systemdienlich zu agieren, indem sie ihre Energieverbräuche reduzieren und ihren Verbrauch an das Dargebot von Erneuerbaren Energien anpassen.
Vor diesem Hintergrund verpflichtet der europäische Gesetzgeber die Mitgliedstaaten in Art. 22 Abs. 4 EE-RL einen Regulierungsrahmen zu schaffen, der es ermöglicht, die Entwicklung von EE-Gemeinschaften proaktiv zu unterstützen und voranzubringen. In den Tätigkeitsbereich von EE-Gemeinschaften kann neben „Energy Sharing“ auch kollektiver Eigenverbrauch sowie „Peer-2-Peer“ (Nachbarschaftsstromhandel) gemäß Art. 21 EE-RL fallen. In diesem Rahmen können Bürger*innen und andere dezentrale und lokale Akteure Erzeugungs- und Verbrauchsgemeinschaften gründen und gemeinschaftlich erzeugte Energie nutzen. Außerdem müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass diese Gemeinschaften lediglich in einem angemessenen und ausgewogenen Maße an den Systemkosten beteiligt werden.
Die EU-Richtlinie bietet damit vielfältige Chancen, die Energiewende zu beschleunigen und lokale Investitionen anzureizen – eine Chance, die die Bundesregierung dringend nutzen sollte. Sie wollen mit Ihrem Unternehmen einen Beitrag zur Energiewende leisten? Dann informieren Sie sich zu unseren Tarifen für Gewerbestrom.