Ein Mann mit Halbglatze sitzt an einem Holztisch. Er trägt ein hellgraues Sweatshirt und blick freundlich in die Kamera. Im Hintergrund ist eine Pinnwand mit Postits und Zetteln zu sehen.

Reiche schraubt den Strombedarf runter, weil die Elektrifizierung in Industrie, Wärme und Verkehr nicht so schnell vorankommt wie nötig. Ruht sich die Bundesregierung auf dem schleppenden Ausbau von Elektroautos und Wärmepumpen aus, ist das eine Arbeitsverweigerung bei der Wärme- und Verkehrswende. Anstatt die Elektrifizierung klammheimlich aufzugeben, ist die Bundesregierung gefordert, sie in allen Sektoren durch ehrgeizige Maßnahmen anzugehen. Mehr Wärmepumpen, mehr Elektroautos, mehr Elektrifizierung bedeuten unweigerlich mehr Bedarf. Dies zu leugnen, ist nichts anderes als ein Vorwand, die Energiewende auszubremsen. 

Vor allem die Dach-Photovoltaik ist durch den Kurswechsel bedroht. Die angekündigte Verpflichtung zur Direktvermarktung bremst Investitionen in private Aufdach-PV-Anlagen in einer ohnehin schwierigen Marktlage aus und schadet der Akzeptanz der Energiewende. Das trifft sowohl private Hausbesitzer:innen als auch Photovoltaikanlagen auf Miet- und Mehrfamilienhäusern. 

Die Geschichte mahnt: Die Einführung der Photovoltaik-Förderung hat weltweit eine Schlüsselindustrie befeuert – ein Erfolg deutscher Politik. Doch derselbe Wankelmut wie jetzt führte später zum Niedergang der hiesigen Solarindustrie und zu massiven Arbeitsplatzverlusten - auch damals mit dem Argument der „Kostenoptimierung“. 

Wer die Energiewende kosteneffizienter machen will, muss konsequent auf Erneuerbare Energien und mehr Flexibilität setzen – nicht auf fossile Umwege mit CCS und Erdgas. Es ist absurd, einerseits Subventionen streichen zu wollen und andererseits neue Erdgaskraftwerke im großen Stil zu fördern. 

CCS/CCU ist eine teure und in industriellem Maßstab noch unerprobte Technologie, die ausschließlich für unvermeidbare Emissionen genutzt werden sollte. CCS darf kein Vorwand sein, Emissionen nicht zu mindern. Das Geld wäre weit besser investiert in echte Zukunftstechnologien: Flexibilitätsoptionen, Speicher, intelligente Netze, erneuerbaren Wasserstoff, die - entschieden vorangebracht - alte fossile Kraftwerke überflüssig machen.“ 

Welche Strombedarfe realistisch zu erwarten sind und welche Risiken eine zu niedrige Prognose birgt, haben wir in einer Studie zusammen mit Greenpeace erarbeitet. Die Ergebnisse haben wir in einem Blogbeitrag zum Energiewende-Monitoring zusammengefasst.

Über uns

Die Energiegenossenschaft Green Planet Energy eG, 1999 von Greenpeace gegründet, gehört ihren mehr als 47.000 Mitgliedern und versorgt rund 200.000 Haushalte und Geschäftskund:innen mit innovativen Ökostrom- und Gasprodukten. Dabei setzt Green Planet Energy auf Stromerzeugung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien: Die Genossenschaft betreibt Wind- und Solarparks sowie Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff (Windgas) und bezieht Strom ausschließlich aus Direktlieferverträgen – garantiert ohne Kohle- oder Atomstrom. Green Planet Energy unterstützt Kund:innen, Unternehmen und Kommunen bei ihrer Energiewende - von der eigenen Wärmepumpe über PV-Anlagen und Mieterstromprojekte bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Als nicht profitmaximierende Genossenschaft engagiert sich Green Planet Energy auch politisch für eine sozial gerechte Energiewende.


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