Bis zu 381 Millionen zusätzliche Tonnen CO₂ bei Wärme und Verkehr 

Die Studie des Beratungsinstituts Enervis im Auftrag von Greenpeace und Green Planet Energy zeigt: Wird der Ausbau von Wärmepumpen und Elektroautos weiter verschleppt, steigt der Stromverbrauch langsamer und die Erneuerbaren-Ziele könnten mit einem geringeren Ausbau fast erreicht werden. Was zunächst stimmig erscheint, ist jedoch eine Hiobsbotschaft für den Klimaschutz. Ruht sich die Bundesregierung auf dem schleppenden Ausbau von Elektroautos und Wärmepumpen aus, entstehen im Verkehrs- und Wärmesektor bis 2035 bis zu 381 Millionen Tonnen an zusätzlichen CO₂-Emissionen – in etwa so viel wie Australien in einem Jahr verursacht. Die Folge wären Strafzahlungen Deutschlands an die EU, steigende CO₂-Preise ab 2027 im Emissionshandel für Wärme und Verkehr sowie gesellschaftliche Folgekosten in Milliardenhöhe. 

Energiewende muss auf Klimaneutralität bis 2045 ausgerichtet werden 

„Deutschland hinkt beim Umstieg auf Wärmepumpen und Elektroautos schon jetzt hinterher und reißt regelmäßig die Klimaziele – weil die Politik eine echte Wärme- und Mobilitätswende blockiert“, kritisiert Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik. „Statt die Ziele herunterzuschrauben, sollte die Bundesregierung alle Anreize auf eine schnelle Elektrifizierung ausrichten. Das Klimaschutzgesetz und das Urteil des Verfassungsgerichts verpflichten die Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2045. Darauf muss Energiepolitik ausgerichtet sein – nicht auf ein fossiles Comeback.“  

Schneller Erneuerbaren-Ausbau rechnet sich unabhängig vom Strombedarf 

Die Studie zeigt außerdem: Tritt die Bundesregierung beim Ausbau von Windenergie und Photovoltaik auf die Bremse und der Absatz von Wärmepumpen und E-Autos steigt gemäß unserer Klimaziele, reicht der erneuerbare Strom nicht aus. Im Stromsektor drohen in diesem Fall 62 Millionen Tonnen mehr CO₂ durch die Stromverbräuche von Wärmepumpen und Elektroautos.  

Umgekehrt lohnt sich ein beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren selbst dann, wenn Verkehrs- und Wärmewende langsamer in Schwung kommen als notwendig. Der geringere Einsatz von Kohle- und Gaskraftwerken führt zu zusätzlichen Emissionseinsparungen in Höhe von 76 Millionen Tonnen CO₂.  

„Was wäre schlimm daran, früher günstige grüne Energie zu produzieren, diese den Menschen über Wärmepumpen und Elektroautos effizient nutzbar zu machen und so die Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden? Nichts – außer, wenn man Politik für die Geschäftsmodelle fossiler Konzerne macht“, so Müller. 

Die Studie haben wir auch im Blog zusammengefasst.

Über uns:  
Greenpeace ist international, überparteilich und völlig unabhängig von Politik und Wirtschaft. Mit gewaltfreien Aktionen kämpft Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen. Rund 620.000 Fördermitglieder in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit die tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt, der Völkerverständigung und des Friedens. www.greenpeace.de/ 

Die Energiegenossenschaft Green Planet Energy eG, 1999 von Greenpeace gegründet, gehört ihren mehr als 47.000 Mitgliedern und versorgt rund 200.000 Haushalte und Geschäftskund:innen mit innovativen Ökostrom- und Gasprodukten. Dabei setzt Green Planet Energy auf Stromerzeugung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien: Die Genossenschaft betreibt Wind- und Solarparks sowie Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff (Windgas) und bezieht Strom ausschließlich aus Direktlieferverträgen – garantiert ohne Kohle- oder Atomstrom. Green Planet Energy unterstützt Kund:innen, Unternehmen und Kommunen bei ihrer Energiewende - von der eigenen Wärmepumpe über PV-Anlagen und Mieterstromprojekte bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Als nicht profitmaximierende Genossenschaft engagiert sich Green Planet Energy auch politisch für eine sozial gerechte Energiewende. green-planet-energy.de 

Pressekontakt 

Green Planet Energy eG 
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Greenpeace  
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Pressesprecher Klima & Energie 
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