Es kommentiert Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy.

„Die Taxonomie sollte eigentlich klarstellen was erneuerbare und nachhaltige Investitionen sind, nun droht durch sie ein gezielter Etikettenschwindel. Atomkraft und fossiles Erdgas als ‚nachhaltig‘ deklarieren zu wollen könnte die europäische Energiewende weit zurückwerfen, sollten Investorengelder von wirklich nachhaltigen Energieerzeugungsarten abgezogen werden. Bei den irreführenden Taxonomie-Regelungen werden handfeste Risiken wie AKW-Störfälle, die ungelöste Entsorgung des Atommülls oder auch eine fortgesetzte Abhängigkeit von Erdgas-Importen unterschlagen. Darüber hinaus gerät Europa durch neue Großkraftwerke langfristig in einen fossilen Lock-In.

Ja, flexible Gaskraftwerke spielen hierzulande in den kommenden Jahren eine Rolle, um nach dem Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken ein Backup-System zu Wind- und Solarenergie zu schaffen. Investitionen in diese Kraftwerke können damit Investitionen in die Versorgungssicherheit sein. Perspektivisch müssen diese Kraftwerke mit erneuerbaren Gasen versorgt werden. Aber: Gaskraftwerke sind nun mal nicht per se nachhaltig und haben dementsprechend nichts in der Taxonomie zu suchen – schon gar nicht in Verknüpfung mit nicht überprüfbaren und schwammigen Kriterien.“