Ein Blick auf die Stromrechnung kann ein echter Schock sein: Wo kommen die hohen Stromkosten her? Viele Haushaltsgeräte verbrauchen im Alltag unbemerkt viel Strom – und das kann schnell teuer werden. Wir zeigen euch, wie ihr die größten Stromfresser ausfindig macht.
Die größten Stromfresser im Haushalt im Überblick
Wer Stromfresser identifizieren will, muss meist nicht lange suchen. Ein Blick in die Küche, den Waschkeller oder zur nächsten Steckdose reicht, um die Übeltäter zu überführen. Die folgenden Elektrogeräte haben einen besonders hohen Energieverbrauch – und treiben die Stromrechnung in die Höhe.
Kühl- und Gefriergeräte
Kühlschränke und Gefriergeräte sind 24/7 im Einsatz. Dabei verbrauchen die Geräte sehr viel Energie, um die Temperatur kühl und Lebensmittel frisch zu halten. Besonders alte Geräte sind nicht energieeffizient. Ein neuer Kühlschrank kann sich also lohnen. Beim Kauf solltet ihr auf die Energieeffizienzklasse des Geräts achten. Bei den Klassen A oder B spart ihr am meisten Energie – und damit Stromkosten.
Ein neuer Kühlschrank kommt gerade nicht in Frage? Mit diesen einfachen Tipps könnt ihr den Stromverbrauch senken:
- Temperatur richtig einstellen: Oft ist die höchste Stufe des Temperaturrads gar nicht nötig, um angemessen zu kühlen. Beim Kühlschrank ist die optimale Temperatur 7 °C, im Tiefkühler -18 °C.
- Regelmäßig abtauen: Vereisungen im Gefrierschrank führen dazu, dass deutlich mehr Strom verbraucht wird – selbst bei effizienten Geräten.
- Speisen erst abkühlen lassen: Wenn Essen heiß in den Kühlschrank gestellt wird, kostet es das Gerät viel mehr Energie, es herunterzukühlen.
Wäschetrockner und Waschmaschinen
Waschmaschinen und Wäschetrockner sind Hochleistungsgeräte – und dabei große Stromfresser. Vor allem Trockner verbrauchen bei jeder Wäscheladung sehr viel Energie. Um bei der Wäsche Energie zu sparen, ist es sinnvoll, achtsam zu waschen. Der Pullover wurde nur einmal getragen? Dann muss er vielleicht noch gar nicht in die Wäsche. Wartet, bis die Wäschetonne voll ist und sich der Waschgang mit voller Ladung lohnt.
Viele Waschmittel sind bei geringeren Temperaturen wirksam, als die Textilpflegehinweise angeben. So könnt ihr Energie beim Aufheizen des Wassers sparen. Eco-Waschprogramme senken den Wasser- und Stromverbrauch ganzheitlich. Das schont auch die Umwelt: Mit Waschen bei 30 statt 40 Grad spart ihr laut des Klimaschutzportals CO2-Online durchschnittlich rund 28 Kilogramm CO₂ im Jahr.
Ein Tipp, der auf der Hand liegt: Die Wäsche an der Luft trocknen. Das Aufhängen auf der Leine ist kostenlos und im Sommer reicht meistens ein warmer Nachmittag, bis alles trocken ist.
Heizlüfter und elektrische Heizungen
Um Heizkosten zu sparen, erscheinen kleinere Heizlüfter oder elektrische Heizgeräte im ersten Moment als gute Alternative zum zentralen Heizsystem. Doch Vorsicht: Sie verbrauchen sehr viel Strom und heizen nur punktuell. Das Ergebnis: Ihr bezahlt sehr viel Geld für eine ineffiziente Heizmethode.
Besser ist es darum, sparsam zu heizen: Moderne Thermostatventile helfen, die Heizleistung zu reduzieren, wenn der Raum bereits wohlig warm ist. Wenn ihr nicht zu Hause seid, solltet ihr die Heizung ausstellen. Durch Vorhänge und Rollladen wird verhindert, dass zu viel Wärme durch die Fenster entweicht.
Ihr lebt im Eigenheim? Dann steigt am besten auf eine umweltfreundliche Wärmepumpenheizung um. Diese Heizungspumpe ist effizienter als Gas- oder Ölheizungen und wird zudem in der Anschaffung staatlich gefördert.
Der versteckte Stromverbrauch – Die „Falle“ Standby-Modus
Geräte im Standby-Modus als unsichtbare Stromfresser
Ständig nebenbei Strom verbrauchen? Das passiert bei Geräten im Standby-Modus. Fernseher, Kaffeemaschinen und Spielkonsolen, die angeschlossen bleiben, sind per Knopfdruck sofort startklar – verbrauchen aber auch unnötig Energie. Expert:innen schätzen, dass rund acht Prozent des Stromverbrauchs in einem Drei-Personen-Haushalt auf Geräte im Standby-Modus zurückgehen.
Das ist zu viel? Das sehen wir auch so. Schaltet die Geräte vollständig aus oder benutzt schaltbare Steckerleisten, um hier mit einem einfachen Handgriff den Stromverbrauch zu senken.
Ladegeräte und Netzteile – Kleinvieh macht auch Mist
Es sind nicht nur die großen Vollautomaten, Bildschirme und Geschirrspüler: Auch kleine Geräte tragen zum Gesamtverbrauch bei. Ladegeräte und Netzteile gehören zwar nicht zu den großen Stromfressern im Haushalt. Auf Dauer machen sich die Kosten aber auf eurer Abrechnung bemerkbar. Daher im besten Fall: einfach Stecker ziehen!
Ihr möchtet mehr Strom sparen aber wisst nicht wie? In einem anderen Beitrag haben wir euch ausführliche Tipps zum Stromsparen zusammengestellt.
Stromfresser identifizieren: So geht’s!
1. Nutzung von Strommessgeräten
Die Nutzung von Strommessgeräten ist eine einfache Methode, um den Verbrauch einzelner Geräte zu erfassen. Das Messgerät sitzt zwischen dem Netzstecker des Elektrogeräts und der Steckdose. Anhand der aktuellen Messung und dem Strompreis könnt ihr die jährlichen Energiekosten hochrechnen – und so Stromfresser identifizieren. Messgeräte könnt ihr im Baumarkt kaufen oder bei der örtlichen Verbraucherzentrale leihen.
2. Analyse der Verbrauchsabrechnungen
Um festzustellen, welche Geräte die hohen Stromkosten verursachen, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die Verbrauchsabrechnung eures Stromanbieters. Hier könnt ihr schnell Veränderungen oder Auffälligkeiten feststellen. Ist der Stromverbrauch gestiegen? Dann könnt ihr der Ursache auf den Grund gehen: Was hat sich verändert seit der letzten Abrechnung? Ist ein neues Gerät dazugekommen, das den Anstieg erklärt? Vergleichswerte zeigen in der Verbrauchsabrechnung an, ob der Stromverbrauch in eurem Haushalt im durchschnittlichen Rahmen oder besonders hoch ist.
3. Energieeffizienz beachten
Schon bei der Anschaffung habt ihr es in der Hand, ob ihr euch einen Stromfresser nach Hause holt oder nicht: Über die Energieeffizienzklassen A bis G des EU-Energielabels könnt ihr auf einen Blick sehen, ob der Stromverbrauch des Geräts besonders hoch (G) oder besonders effizient (A) ist. Auch wenn effizientere Geräte meist teurer sind, lohnt sich die Investition: Auf Dauer könnt ihr Stromkosten reduzieren und tragt zu einem umweltbewussten Umgang mit Energieressourcen bei.
Langfristig clever hohe Stromkosten senken
Smart Home Technologien
Was im ersten Moment nach zusätzlichen Kosten klingt, kann langfristig dabei helfen, Stromkosten zu sparen: Smart Home Technologien machen die Nutzung von Waschmaschinen, Heizungen und Beleuchtung effizienter. Die intelligenten Systeme werten Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Helligkeit aus, und passen die Leistungen der Geräte automatisch an den aktuellen Bedarf an. Das erleichtert nicht nur den Alltag, sondern senkt auch den Energieverbrauch. Expert:innen gehen davon aus, dass ihr durch Smart Home Technologie beim Heizen bis zu 15 Prozent der Kosten sparen könnt.
Verbesserung der Dämmung
Auch die Investition in eine solide Dämmung eures Wohnhauses (sofern es euer eigenes ist) lohnt sich, um Kosten zu sparen. Heizungen und Klimaanlagen gehören zu den größten Energiefressern in eurem Haushalt – vor allem bei einer schlechten Dämmung. Eine bessere Isolierung hilft dabei, die Temperaturen mit weniger Energie konstant zu halten.
Photovoltaikanlagen
Strom einfach selbst erzeugen? Eine Photovoltaikanlage macht das möglich. Dafür werden Solarmodule auf dem Dach, im Garten oder auf dem Balkon eures Hauses installiert, die Sonnenergie in Strom umwandeln. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ihr erzeugt umweltfreundlich euren eigenen Strom und könnt langfristig Stromkosten reduzieren. Für euren Beitrag zur Energiewende werdet ihr zudem belohnt: Der Aufbau von Photovoltaikanlagen wird in Deutschland durch Förderprogramme unterstützt. Mehr Informationen findet ihr in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI).
Fazit – So reduziert ihr Stromfresser im Haushalt
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung – das gilt auch bei Stromfressern im Haushalt. Wenn ihr wisst, welche Geräte eure Stromrechnung in die Höhe treiben, könnt ihr gezielt handeln. Dabei helfen der regelmäßige Blick auf die Verbrauchsabrechnung und Strommessgeräte. Die Energieeffizienzklassen des EU-Energielabels erleichtern es euch, bereits bei der Anschaffung auf energiesparende Geräte zu achten.
Größere Investitionen in Smart Home Technologien oder Photovoltaikanlagen lohnen sich: Auf Dauer könnt ihr hohe Stromkosten sparen. Und leistet euren Beitrag für mehr Umweltschutz.
FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Stromfressern im Haushalt
Welche Geräte sind die größten Stromfresser im Haushalt?
Größere Elektrogeräte verbrauchen oft unbemerkt sehr viel Strom. Sie treiben die Kilowattstunden und damit die Stromkosten in die Höhe. Zu den größten Stromfressern gehören Kühlschränke und Tiefkühlgeräte, Waschmaschinen und Wäschetrockner sowie elektronische Heizungen und Heizlüfter.
Wie kann ich den Stromverbrauch meiner Geräte messen?
Strommessgeräte helfen dabei, die Stromfresser in eurem Haushalt zu identifizieren. So einfach geht’s: Die Geräte steckt ihr zwischen den Netzstecker des Elektrogeräts und die Steckdose. Das Display zeigt den verbrauchten Strom in Kilowattstunden, Watt und Ampere an. Bei einigen Geräten ist es sogar möglich, den Strompreis einzustellen, sodass das Gerät eure aktuellen Energiekosten anzeigt. Die Geräte sind im Baumarkt erhältlich oder können bei der örtlichen Verbraucherzentrale ausgeliehen werden.
Lohnt es sich, alte Geräte auszutauschen?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt damit zusammen, wie alt euer Gerät ist und tatsächlich verbraucht, wie hoch die Anschaffungskosten für eine neues Gerät sind, und wie ihr das Gerät nutzen würdet. Um die Entscheidung zu treffen kann eine Kosten-Nutzen-Analyse helfen. Hier stellt ihr die Kosten der Anschaffung den Vorteilen gegenüber. Das kann neben der jährlichen Kostenersparnis, die ihr durch den Wechsel zu einem neuen Gerät erwartet, auch der Beitrag zu einem umweltfreundlichen Energieverbrauch sein.
Wie viel Strom verbraucht der Standby-Modus?
Der Stand-by-Modus ist eine echte „Stromfalle“. Vermeintlich schlummern die Geräte. Trotzdem verbrauchen sie die ganze Zeit Strom, wenn sie nicht komplett ausgeschaltet sind. Dieser unnötige Stromverbrauch macht sich auch auf der Stromrechnung bemerkbar. Expert:innen schätzen, dass rund acht Prozent des Stromverbrauchs in einem Drei-Personen-Haushalt auf Geräte im Standby-Modus zurückgehen.