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EnergiewendeEnergiepolitikKrieg in der Ukraine - wie ist der Stand bei der Gasversorgung?

Krieg in der Ukraine – wie ist der Stand bei der Gasversorgung?

Die heute von Russland herbeigeführte militärische Eskalation in der Ukraine erschüttert auch uns bei Green Planet Energy zutiefst. Viele Menschen auch hierzulande fragen sich nun angesichts der jüngsten Eskalation, welche Folgen dieser Krieg für sie haben könnte. Etwa, ob ihre Gasversorgung mitten im Winter sicher ist – auch dann, wenn dieser Krieg weiter eskaliert und russische Gaslieferungen nach Europa komplett ausgesetzt werden sollten. Hierzu wollen wir an dieser Stelle informieren. 

Als Ökoenergiegenossenschaft, die einst von der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegründet wurde, sehen wir uns nicht nur der Energiewende, sondern auch einem friedlichen Miteinander absolut verpflichtet. Wir fühlen mit den Leidtragenden dieser Auseinandersetzung – allen voran der Zivilbevölkerung in der Ukraine. Und wir schließen uns allen an, die ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen und eine Rückkehr Russlands an den Verhandlungstisch einfordern – wenn nötig, mit dem Druck strenger wirtschaftlicher Sanktionen. Eine weitere Eskalation des Konfliktes muss unbedingt verhindert werden!

Eines ist klar: Dieser Krieg ist auch ein Krieg, in dem fossile Energien eine tragende Rolle spielen. Die aktuelle Eskalation bestärkt uns abermals in unserer Entscheidung, die Energiewende konsequent weiter voranzutreiben und auch unsere Gasprodukte schon bis 2027 komplett erdgasfrei zu machen – nicht nur im Sinne des schnelleren Klimaschutzes, sondern auch, um die Abhängigkeit von derartigen, politisch problematischen Gaslieferungen aus dem Ausland zu reduzieren. Erneuerbare Energien, davon sind wir überzeugt, dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern zahlen auch auf ein friedlicheres Miteinander in der Welt ein.

Private Gas-Kund:innen sind besonders geschützt

Russland liefert große Mengen Erdgas nach Europa, auch nach Deutschland. Nach allem, was wir aus dem aktuellen Marktgeschehen sowie aus den Verlautbarungen der Bundesregierung wissen, müssen Sie sich als Verbraucher:in in dieser Frage aktuell keine Sorgen machen. Die Gasspeicher in Deutschland sind zumindest so weit gefüllt, dass aktuell die Versorgung sichergestellt ist. Zudem helfen auch Gaslieferungen aus anderen Import-Ländern wie Norwegen sowie eine gezielte Verteilung über das europäische Verbundnetz, mögliche Engpässe zu verhindern.

Gas-Anlage mit vielen Rohren
Foto: Fotolia

Darüber hinaus gilt: Sie als private Verbraucher:innen sind in jedem Fall besonders geschützt. Die Versorgung der Bevölkerung mit Gas hat offiziell Vorrang vor anderen Abnehmern, wie etwa der Industrie. Das gilt insbesondere im Fall einer so genannten „Gasmangellage“ in Deutschland im Extremfall von nur wenig gefüllten Speichern und bei reduzierten Gaslieferungen aus dem Ausland. Zur Absicherung der Verbraucher:innen sorgt dann die Bundesregierung mit ihrem „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“. Dieser sieht vor, dass in einem solchen Krisenfall der Gasmarkt von einem dazu legitimierten Gremium reguliert wird. Dieses Gremium regelt unter anderem, wie das verfügbare Gas verteilt wird. Und bei dieser Priorisierung sind private Haushalte privilegiert – das heißt, sie genießen immer Vorrang.

Auch wir als Energieversorger haben bereits im Vorfeld alles getan, um die Versorgung unserer Kund:innen sicherzustellen. Wir arbeiten nur mit äußerst verlässlichen, erfahrenen und wirtschaftlich soliden Partnern zusammen, bei denen wir die erforderlichen Mengen für den erwarteten Gasbedarf unserer Kund:innen für 2022 eingekauft haben.

Auch das proWindgas von Green Planet Energy besteht neben gutem Biogas und einem Wasserstoffanteil noch zu einem großen Teil aus Erdgas. Wir haben uns vor allem aus Klimaschutzgründen längst auf den ambitionierten Weg begeben, diesen Erdgasanteil in den nächsten Jahren auf null herunterzufahren. Mit dem Lieferanten für unsere Erdgasbestandteile unserer Produkte, der Gelsenwasser AG, arbeiten wir bereits seit 2015 gut und vertrauensvoll zusammen, sind im kontinuierlichen Austausch und über Lieferverträge vernetzt.

Was die jetzige Situation für den Markt insgesamt, die Preise und unsere Gasbeschaffung bedeutet, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Die Gaspreise steigen aktuell, auch die Preise für Kohle sind hoch – denn Deutschland bezieht auch ukrainische Steinkohle aus den jetzt umkämpften Regionen im Osten des Landes. Schon seit Wochen erleben wir Turbulenzen auf den Energiemärkten, die auch mit dem Russland-Ukraine-Konflikt in Verbindung stehen. Aufgrund der extremen Preisentwicklungen am Markt musste auch Green Planet Energy die Aufnahme neuer Kund:innen bis auf Weiteres aussetzen.