Neu im Kino: WER WIR WAREN

Was werden zukünftige Generationen über uns denken, wenn wir bereits Geschichte sind? Der Film WER WIR WAREN wirft einen Blick auf den gegenwärtigen Zustand der Welt und stellt sich im Geiste von Roger Willemsens Vermächtnis die Frage, ob sie an uns verzweifeln werden.

Roger Willemsen war nicht nur Schriftsteller, Denker und Moderator. Er zählte zu Deutschlands bekanntesten und beliebtesten Intellektuellen – angesehen nicht nur in den eigenen Kreisen, sondern auf Grund seiner sozialen und emotionalen Intelligenz beliebt in den unterschiedlichsten Schichten und Kulturen. Ginge es nach Publizist Manfred Bissinger, war er ein weiser Mann – der mit nur 60 Jahren viel zu früh von uns ging.

„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“
Roger Willemsen

Bis kurz vor seinem Tod im Februar 2016 arbeitete Roger Willemsen an einem neuen Buch. Es sollte „Wer wir waren“ heißen und unsere Gegenwart betrachten – aus der Zukunft. Es sollte die Versäumnisse der Gegenwart aus der Perspektive derjenigen erzählen, die nach uns leben werden. Dieses Buch werden wir nie lesen können. Denn nachdem Roger Willemsen im Sommer 2015, nur wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag, von seiner Krebserkrankung erfuhr, musste er die Arbeit an seinem Text einstellen.

Zentrale Gedanken davon aber stecken in seiner mitreißenden »Zukunftsrede«, die zu seinem letzten öffentlichen Auftritt wurde. Sie ist nicht nur das melancholische Resümee und die scharfe Analyse eines außergewöhnlichen Zeitgenossen, sie ist der leidenschaftliche Aufruf an die nächste Generation, sich nicht einverstanden zu erklären.

Von den Tiefen der Ozeane bis in den Weltraum.

Produzent, Regisseur und Autor Marc Bauder führt die Gedanken Willemsens nun in seinem neuen Film WER WIR WAREN fort und blickt gemeinsam mit sechs bedeutenden Denker:innen und Wissenschaftler:innen unserer Zeit auf unsere Zukunft – unter ihnen Ozeanologin Sylvia Earle und Astronaut Alexander Gerst. Er begleitet sie in die Tiefen des Ozeans, über das Dach der Welt, bis in die Weiten des Weltraums und beleuchtet dabei die unglaublichen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, einen globalen Wirtschaftsgipfel, das Erbe der Kolonialisierung und die Gefühle eines Roboters.

Dass wir diesen kleinen blauen Planeten haben, der einzige Ort im Universum, wo Menschen leben können – und wir nichts Besseres zu tun haben als zu zerstören. Wenn wir unseren Planeten zerstören, dann ist es vorbei mit uns – dann endet die Geschichte der Menschheit.
Alexander Gerst, deutscher Geophysiker, Vulkanologe und Astronaut

Dieser inspirierende Blick auf unsere Welt hält eine hoffnungsvolle Botschaft für uns alle bereit: Wir selbst haben es in der Hand, wer wir sind, wenn wir unsere Verbundenheit, unsere Gemeinsamkeit, unser ›Wir‹ erkennen.