Kann man Kipppunkte sehen? Und wenn ja: Wie sehen diese aus? Diese Frage stellen sich Naturfotograf Markus Mauthe und Journalistin Louisa Schneider für das neue Greenpeace Projekt grad.jetzt. Gemeinsam bereisen sie seit September 2022 für eineinhalb Jahre Regionen der Welt, die bereits stark von der Klimakrise betroffen sind – mit dem Ziel, Zusammenhänge von Biodiversität und Klimakipppunkten sichtbar zu machen.
Bisher erscheinen die Folgen der Klimakrise noch verkraftbar. Doch steigen die Temperaturen weiterhin an, erreichen viele Systeme kritische Schwellenwerte – sogenannten Kipppunkte – und es drohen Kettenereignisse, die weitreichende Auswirkungen haben. Denn Klima verändert sich nicht linear: Es kann bei Erreichen eines Kipppunkts auch abrupt umschlagen und so den Klimawandel zusätzlich beschleunigen.
Auch der Amazonas Regenwald – die erste Station der beiden Reisenden – gilt als eines der Kippelemente. Zerstören wir zu viel Wald, kann dieser nicht mehr ausreichend nachwachsen und sich regenerieren – das Ökosystem kippt. Weil Großkonzerne mittlerweile so viel Wald roden, stößt der Regenwald bereits mehr Treibhausgase aus, als er aufnimmt und wir steuern ungebremst auf den Kipppunkt zu.
Oder um es mit den Worten von Louisa Schneider auszudrücken: „Stellen Sie sich kurz mal vor: Wir sitzen in einem Auto und fahren so richtig schnell. Aber wir fahren durch Nebel und auf eine Klippe zu. Wir wissen, dass irgendwo diese Klippe ist, aber wir wissen nicht genau wo. Und trotz Warnungen haben wir weiterhin Gas gegeben und nicht abgebremst. Ja, richtiger Mist, denn jetzt stellen wir fest, dass die Klippe doch viel näher ist als erwartet. Aber der Bremsweg ist halt jetzt extrem kurz. Es geht uns also nicht mehr darum, irgendwie elegant zu bremsen, sondern überhaupt noch rechtzeitig zum Stoppen zu kommen.“
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Die geplanten Stationen der Reise zeigen, was Kipppunkte sind und wie Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen. Neben dem Amazonas Regenwald stehen der Senegal, Kanada und Alaska sowie Grönland im arktischen Ozean auf der Reiseroute von Markus und Louisa. Dort lassen sie Menschen und Aktivist:innen vor Ort zu Wort kommen, sprechen mit ihnen über den Zustand unserer Erde und erörtern gemeinsam Wege aus der Krise.
INFO: Sie wollen mehr über Kippunkte erfahren und diese hautnah erleben? Dann begleiten Sie Markus und Louisa auf instagram.com/grad.jetzt. Weitere Eindrücke und Hintergründe bietet die Projektseite von Greenpeace Deutschland.
Mit Texten und Material von Greenpeace Deutschland e.V..