Karl-Heinz Schülter (Strom aus Wind Betriebsgesellschaft) und Thorsten Berndt (Mit-Initiator der geplanten Bürgerenergiegenossenschaft) werben für Bürgerbeteiligung am neuen Windpark.

 

Eine Teilhabe an der neuzugründenden Genossenschaft ist bereits mit einem Anteil in Höhe von 250 Euro möglich. „Es ist wichtig, dass Anwohnerinnen und Anwohner bereits mit einer so niedrigen Summe einsteigen können. Das Genossenschaftsmodell ist breit, demokratisch und solidarisch“, sagte der Uetersener Politiker Thorsten Berndt als Mit-Initiator der geplanten Energiegenossenschaft. „Damit haben die Menschen vor Ort ein Instrument, um die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen“, so Berndt. Ab sofort ist auch ein Info-Flyer verfügbar, der über die Details der Bürgerbeteiligung ausführlich informiert. Perspektivisch soll sich die Energiegenossenschaft neben ihrer Beteiligung an der Windpark-Betreibergesellschaft auch in weiteren Projekten in der Region engagieren – von Solarvorhaben bis hin zu Projekten im Bereich der Umweltbildung, sagte Thorsten Berndt.

Daneben sollen die Gemeinden im Umkreis des Windparks auch noch auf andere Weise vom Repowering-Projekt profitieren. So kann laut Erneuerbarem-Energien-Gesetz (EEG) der Windpark-Betreiber den betroffenen Kommunen im Umkreis von 2,5 Kilometern ein Förder-Angebot unterbreiten, das sich an der Menge des erzeugten Windstroms orientiert. Insgesamt wären dies bei 0,2 Cent Förderung pro Kilowattstunde rund 96.000 Euro pro Jahr, die an Uetersen und die umliegenden Gemeinden fließen würden. „Auch diese Möglichkeit wollen wir nutzen, um die Akzeptanz für das Projekt zu erhöhen“, so Julian Tiencken. Ziel sei auch, einen vergünstigten Stromtarif für Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld des Windparks anzubieten. „Darüber hinaus profitiert die Gemeinde Uetersen über 20 Jahre von höheren Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro, weil der Windpark mehr Einnahmen produziert als der bestehende“, betonte Tiencken.

In der Vergangenheit hatte es Vorbehalte zum Repowering aus einigen Kommunen gegeben, die unter anderem Auswirkungen auf Natur und Lärmpegel betrafen. Mühlenwart Detlef Uedsen betonte beim Pressegespräch jedoch, dass aktuell keine Konflikte diesbezüglich aufgetreten seien. Eine vorgebrachte Beschwerde zu Lärmemissionen sei nach einer gemeinsamen Untersuchung mit den Betroffenen zurückgezogen worden. Zudem gebe es, anders als zuvor berichtet, kein Weißstorchennest im Einzugsgebiet des Windparks – das hätten umfangreiche Begehungen ergeben. „Überhaupt hat es in den 20 Betriebsjahren des Windparks nach meinem Wissen keinen einzigen Vorfall mit der Vogelwelt gegeben“, so Uedsen.

Entsprechende Konflikte werden laut fachgutachterlichen Einschätzungen auch für den repowerten Windpark nicht erwartet – eine Einschätzung, die durch umfangreiche gutachterliche Untersuchungen in 2014 und 2020 bestätigt wurden. Nicht zuletzt deckt sich dies auch mit den Erkenntnissen der Landesregierung, die das Gebiet entsprechend ausgewiesen hat. „Im Vergleich zu anderen Windparkprojekten, ist das Gebiet wirklich sehr geeignet, es gibt sehr wenig Konfliktpotential und sehr viele Vorteile durch das Repowering im Vergleich zum Bestandswindpark“, fasst Planet-energy-Geschäftsführer Tiencken zusammen.