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Stromfressern zuhause einen Riegel vorschieben: Wir erklären, wie’s geht. Grafik: Carsten Raffel/Greenpeace Energy eG

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit sollen Verbraucher mit zahlreichen Veranstaltungen dazu animieren, im Alltag besonnener und sparsamer mit Ressourcen umzugehen. Wer nachhaltiger leben möchte, der kann damit schon im eigenen Haushalt anfangen – indem er weniger Energie für all seine elektrischen Geräte verbraucht. Wie genau sich im Alltag schon mit ein paar einfachen Kniffen viele Kilowattstunden Strom einsparen lassen, das erklärt Henrik Düker von Greenpeace Energy.

Frage: Draußen steigen die Temperaturen, da freut man sich auf etwas Kaltes aus dem Kühlschrank oder dem Eisfach. Gerade diese Geräte allerdings benötigen viel Energie, sie machen rund ein Fünftel des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Wie kann ich hier wirkungsvoll sparen?

Düker: Auch Kühl- und Gefriergeräte mögen es gerne kühl, denn je kühler der Standort ist, umso weniger müssen die Geräte leisten. Deshalb sollten sie nicht neben Hitzequellen wie Herd oder Spülmaschine stehen. Im Kühlschrank selbst reicht dann eine Innentemperatur von sieben Grad völlig aus, jedes Grad mehr kostet Strom. Im Gefrierfach sollten es um die minus 18 Grad sein. Je dicker hier die Eisschicht ist, um so mehr muss der Kühlschrank leisten. Deshalb macht regelmäßiges Abtauen Sinn – spätestens dann, wenn die Eisschicht dicker als einen Zentimeter ist.

Frage: Und wenn ich Lebensmittel nicht kühlen, sondern erhitzen will? Habe ich beim Kochen, Braten oder Backen überhaupt eine Möglichkeit, weniger Energie zu verbrauchen?

Henrik Düker erklärt, wie sich Stromfresser zuhause ausbremsen lassen. Foto: Enver Hirsch/Greenpeace Energy eG
Henrik Düker erklärt, wie sich Stromfresser zuhause ausbremsen lassen. Foto: Enver Hirsch/Greenpeace Energy eG

Düker: Ganz generell gilt: Am energieeffizientesten kocht es sich in der Küche mit Gas. Aber auch wer keinen Gasherd hat, kann in der Küche ganz einfach Energie sparen. Wasser sollte eher im Wasserkocher als auf dem Herd erhitzt werden, zum Beispiel Nudelwasser, das sich dann einfach in den Topf umschütten lässt. Wer Speisen aufwärmen möchte, sollte gerade bei kleinen Mengen eher auf die Mikrowelle als auf den Herd oder den Backofen zurückgreifen. Und wer beim Backen auf das Vorheizen des Ofens verzichtet, spart bis zu 20 Prozent Energie.

Frage: Zum typischen Haushalt gehören ja auch immer öfter Computer, Unterhaltungs-Elektronik oder auch Ladegeräte für Handys. Wie kann ich bei diesen Geräten nachhaltiger mit Strom umgehen?

Düker: Gerade Ladegeräte für Handys oder Akkus, aber auch Radionetzteile sind heimliche Stromfresser. Abhilfe schafft hier eine abschaltbare Steckerleiste, die die Stromzufuhr unterbricht. Beim Neukauf von Geräten macht es Sinn, sich über den Stromverbrauch zu informieren. Notebooks sind in der Regel sparsamer als Desktop-PCs, und auch bei Fernsehern gibt es große Unterschiede, was den Stromverbrauch angeht: Je größer die Bildschirmdiagonale, desto höher meist auch der Stromverbrauch.

Energie sparen tastatur. Finger
Auch am heimischen Computer sollte man den Stromverbrauch im Blick behalten. Foto: mominus/Fotolia.com

Frage: Verdeckte „Stromfresser“ sind ja auch aktiv, wenn ich gar nicht da bin. Und das bringt uns zu der letzten Frage: Sommerzeit = Ferienzeit. Worauf sollte ich achten, bevor ich in den Urlaub starte – und Haus oder Wohnung für längere Zeit verlasse?

Düker: Im Sommer sollte auch der Stromzähler Urlaub haben, deshalb macht es Sinn, einmal durch’s Haus oder die Wohnung zu gehen und alle Elektrogeräte wie Fernseher und Radiowecker auszuschalten. Wer länger unterwegs ist, kann auch noch den Kühlschrank ausräumen und den Stecker ziehen – das schont die Umwelt und das Portemonnaie.

Hier können Sie Stromspartipps für jeden Tag als handliches PDF-Faltblatt herunterladen. Und auch Greenpeace Energy beteiligt sich an den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Eine Übersicht über die Aktivitäten finden Sie hier.