Greenpeace Energy und der schleswig-holsteinische Energiedienstleister GP JOULE arbeiten künftig enger zusammen und haben dazu eine Kooperation vereinbart. Was genau sich hinter dieser Zusammenarbeit verbirgt und wie die Kundinnen und Kunden von Greenpeace Energy und GP JOULE davon profitieren, erzählen uns Greenpeace Energy-Vorstand Nils Müller und GP JOULE-Geschäftsführer Ove Petersen im Interview.

Welche konkreten Aktivitäten sieht die Zusammenarbeit vor?
Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy

Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy

Nils Müller: Beide Partner haben jeweils ganz eigene unternehmerische Stärken, und dies Stärken wollen wir künftig zusammenbringen. Greenpeace Energy wird als einer der ältesten und engagiertesten Ökostromanbieter in Deutschland in der Kooperation der Grünstrom-Partner und zum 1. Januar 2019 die Kundinnen und Kunden mit Ökostrom beliefern, die bislang der Geschäftsbereich CONNECT von GP JOULE versorgt hat. GP JOULE CONNECT wird als einer der Pioniere für 360 Grad-Lösungen im Bereich E-Flotten und Ladeinfrastruktur der Partner für E-Mobilität. Und da E-Mobilität nur dann ihren Sinn entfaltet, wenn der Strom dafür auch vollständig aus erneuerbaren Quellen kommt, führen wir also beide unternehmerischen Kern-Expertisen hier zusammen. Die Energiewende funktioniert nur als Gemeinschaftsprojekt, also unter Einbezug aller Bürgerinnen und Bürger, die den Nutzen von erneuerbaren Energien in ihrem Alltag über entsprechende Lösungen – ob im Haushalt oder der eigenen Mobilität – selbst erleben. Dazu kann unsere Partnerschaft einen wichtigen Beitrag leisten. In Zukunft wollen wir dann weitere Projekte in Angriff nehmen, zum Beispiel im Vertrieb zusammenarbeiten oder an Konzepten für den Weiterbetrieb von Windparks feilen, die aus der EEG-Förderung fallen.

Aus welcher Motivation heraus wurde die Idee der Zusammenarbeit geboren und welche gemeinsamen Ziele verfolgen Sie damit?

Ove Petersen: Gemeinsam wollen wir die Energiewende voranbringen. Wir haben beide die Vision einer sauberen Energiezukunft mit 100 Prozent Erneuerbaren und verfolgen schon lange dasselbe Ziel, nämlich den raschen Umbau unserer Energieversorgung. Zudem teilen wir eine Wertewelt rundum Nachhaltigkeit, Herkunft, Vertrauen und Fairness: Greenpeace Energy ist eine Genossenschaft, hat seine Wurzeln in der Umweltorganisation Greenpeace und engagiert sich mit Leidenschaft für die Energiewende. GP JOULE hat ein nachhaltiges Wirtschaften in seiner DNA fest verankert: Aus der Landwirtschaft kommend, haben wir auch unser Unternehmen rund um die erneuerbaren Energien langfristig und an die kommenden Generationen denkend ausgerichtet. Insofern sind wir quasi prädestinierte Partner.

INFO GP JOULE ist ein Systemanbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Wärme sowie Elektro- und Wasserstoffmobilität. Im Geschäftsbereich CONNECT verbindet GP JOULE ein 360 Grad-Angebot rund um Ladeinfrastrukturlösungen für Betreiber von E-Flotten, E-Mobilen und E-Parkplätzen.

Was bzw. wie wird sich speziell Ihr jeweiliges Unternehmen in die Zusammenarbeit einbringen?

Nils Müller: Als Genossenschaft mit mehr als 24.000 Genossenschaftsmitgliedern und rund 140.000 Strom- und Gaskunden bringen wir einen großen, engagierten Kundenstamm mit, der sehr interessiert ist an frischen Produkten und Lösungen. Hinzu kommt: Als Energieversorger, der gerne neue Wege beschreitet, verfügen wir über langjährige Erfahrung, wie sich energiewirtschaftliche Konzepte und Ideen in großem Stil in eine gesicherte und stabile Kundenversorgung einbinden lassen. Hier freuen wir uns darauf, gemeinsam mit GP JOULE an energiewendedienlichen, innovativen Konzepten zu arbeiten.

GP JOULE-Mitgründer und Geschäftsführer Ove Petersen

Ove Petersen: Wir konzentrieren uns in der Partnerschaft zunächst auf die starke Kompetenz unseres Geschäftsbereichs CONNECT rund um eine smarte Ladeinfrastruktur und vertrauen Greenpeace Energy die Belieferung unsrer bisherigen Endkunden mit Ökostrom an. Im Rahmen der Kooperation werden wir die Stromprodukte des Hamburger Ökoenergie-Anbieters über unsere Vertriebskanäle mit vermarkten als auch gemeinsame Produkt-Bundles für Kunden schnüren.
Mit der Geschäftseinheit CONNECT sind wir der E-Mobilitätspartner von Greenpeace Energy und bieten zum Beispiel Ladeinfrastruktur-Lösungen speziell für Geschäftskunden sowie für alle Kunden die Ladekarten von GP JOULE CONNECT an. CONNECT ist an das große europäische Netzwerk intercharge angebunden, insgesamt bieten wir derzeit so über 7.100 Ladestationen und über 15.200 Ladepunkte europaweit – in Deutschland sind es mehr als 5.000 Ladepunkte, auch die von Hamburg Stromnetz sind integriert. Alle Kunden von Greenpeace Energy können die CONNECT-Ladekarte durch die Kooperation kostenfrei beziehen, mit einem Startguthaben. Geschäftskunden von Greenpeace Energy wollen wir den Umstieg auf den elektromobilen Fuhrpark besonders leicht machen, in dem wir zu Sonderkonditionen bzw. in Teilen auch kostenfrei verschiedene Kennenlernangebote machen: vom halbtägigen Einsteiger-Workshop mit Besuch unseres „Benchmarks“, nämlich unserer eigenen E-Flotte, die mit über 50 täglich genutzten E-Autos zu einer der größten in Deutschland zählt, sowie E-Mobilitätsanalysen über Ladesäulepakete mit bis zu vier Ladepunkten bis zu Schnupperpaketen aus E-Auto, E-Bikes, mobiler Ladestation und Ladekarte.

Wo sehen Sie für Ihre jeweiligen Kundenkreise den besonderen Nutzen?

Nils Müller: Ein Energieversorger muss zukünftig weit mehr leisten, als lediglich Strom und Gas zu verkaufen. Wir als Greenpeace Energy arbeiten seit bald 20 Jahren daran, die Energiewirtschaft in Deutschland grundlegend umzukrempeln und mit grünen Ideen und Lösungen neue Wege aufzuzeigen. Mit GP JOULE haben wir zukünftig einen Partner an der Seite, der dasselbe Ziel verfolgt. Gemeinsam können wir nun zeigen, wie Visionen schnell real werden können. Denn nur wenn es uns gelingt, eine echte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende umzusetzen, werden wir den Klimawandel noch begrenzen können.

Ove Petersen: Dem können wir nur zustimmen. Durch die langfristig angedachte und vielfältige Projektzusammenarbeit – nicht nur in puncto Ökostrom oder E-Mobilität, sondern eben auch mit Blick rund um Windenergieanlagenbetrieb – wird sich auch ein breiter Mehrwert entfalten. Aktuell, und darüber freuen wir uns sehr, erhalten unsere Kunden nicht nur weiterhin sauberen Ökostrom aus 100% erneuerbaren Quellen. Das Besondere vielmehr: Greenpeace Energy sorgt für einen stetig wachsenden Windanteil. 2018 werden es wahrscheinlich rund 50 Prozent sein. Die Produkte sind zertifiziert. Bei der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy gibt es keine Mindestvertragslaufzeit und keine Vorkasse, dafür aber persönliche Ansprechpartner, individuelle Tarife und jede Menge Transparenz mit der Veröffentlichung aller Lieferantenkraftwerke. Der Strompreis von Greenpeace Energy ist fair und transparent kalkuliert. Alles in allem bestens klimafreundlich, innovativ und kundenorientiert.